Hoch über dem Bodensee thront das, die Meersburger Stadtsilhouette prägende, Neue Schloss mit seiner barocken Seefassade.

HISTORIE  1710 beauftragte Bischof Johann Franz Schenk von Stauffenberg den Baumeister Christoph  Gessinger mit dem Bau des Neuen Schlos­ses direkt neben der Burg Meers­burg. Als neue Resi­denz sollte der Neubau den fürst­lichen Repräsen­tations­­ansprüchen der Fürstbischöfe in der Barockzeit gerecht werden.

Der Rohbau war bereits 1712 fertiggestellt, aber aufgrund Geldmangels wurde der repräsentative Ausbau zunächst nicht fort­gesetzt und das Bauwerk diente lediglich als Kanzleigebäude.

Erst Kardinal Damian Hugo Philipp von Schönborn-Buchheim, der bereits als Bischof in Speyer das Bruchsaler Schloss erbaut hatte, ließ das Neue Meersburger Schloss ab 1740 von Johann Georg Stahl aus Bruchsal nach Plänen des Baumeisters Balthasar Neumann voll­enden und ein repräsentatives Treppenhaus hinzufügen.

1741-1743 erfolgte, ebenfalls nach dem Entwurf von Balthasar Neumann, der Einbau der Schlosskapelle, die der Stuckateur und Bildhauer Joseph Anton Feuchtmayer reich ausgestaltete.

Ab 1759 ließ Fürstbischof Kardinal Franz Konrad von Rodt unter Franz Anton Bagnatos Leitung umfassende Umbau­arbeiten durchführen, wobei man Teile des Treppenhauses erneuerte.

Die Umgestaltung der Wohnräume im Stil des Frühklassizis­mus erfolgte unter Fürstbischof Maximilian Christoph von Rodt.

Im Zuge der Säkularisation ging das Schloss an das Land Baden über und diente während des napoloeonischen Krieges als Quartier französischer Offiziere. Danach waren unter anderem ein Fräulein-Institut und eine Taubstum­menschule im Schloss unter­ge­bracht, bevor es 1955 an das Land Baden-Württemberg kam und seit 1962 verschiedene Museen beherbergt.