Im Süden des Voralpenlandes liegt die als “Westliches Tor zum Allgäu” geltende Gemeinde Amtzell mit ihrem schmucken Schloss.

HISTORIE  Im Jahre 1257 wurde Amtzell erstmals in einer Urkunde des Ritters Heinrich von Ravensburg erwähnt.

Das ursprünglich sich im Besitz der Welfen befindliche Amt­zell kam später an die Grafen von Montfort und gelangte 1302 durch eine Schenkung des Hugo von Montfort an das Kloster Weingarten.

1360 befand sich Amtzell im Besitz des Klosters Weißenau, bis es im 15. Jahrhundert die Sirgen von Sirgenstein übernahmen, die das ursprüngliche Schloss erbauten.

1593 ging die Herrschaft an die Humpis von Waltrams.

1672 erwarb Freiherr Johann Ernst von Altmannshausen die Herrschaft, die 1749 an den fürstlichen Oberhofmarschall zu Kemp­ten, Johann Maria Carl Joseph Freiherr Reichlin von Meldegg, ver­kauft wurde. Dieser ließ ab 1752 das Schloss durch den Barock­bau­meister Johann Georg Specht aus Lindenberg baulich verändern, was ihm sein heutiges Aussehen eines dreigeschossigen Recht­eck­baus mit Walmdach und zwei von spitzen Helmen gekrönten Rund­türmen und Walmdach verlieh.

1806 gelangte die reichsritterschaftliche Besitzung unter königlich württembergische Oberhoheit.

1823 verkaufte die freiherrlich Reichlin’sche Herrschaft das Amtzeller Schloss an Johann Georg Möhrlin aus Ravensburg.

Das 1838 vom Staat erworbene Schloss ging 1839 in den Besitz der Gemeinde Amtzell über, die es zunächst als Schule nutzte und von 1844-1909 die Gemeindeverwaltung darin unterbrachte.

1993-1994 sanierte die Gemeinde das Amtzeller Schloss auf­wändig. Heute dient das Bauwerk als öffentlich zugängliches Kultur­zentrum, dessen Festsäle für Feierlichkeiten vermietet werden.