Hoch über dem Tal der Schussen steht das imposante Neue Schloss Tettnang, das zu den schönsten Schlössern Oberschwabens zählt.

HISTORIE  Ab 1713 ließ Graf Anton III. von Montfort, dessen Familie bereits seit 1260 ihren Sitz in Tettnang hatte, anstelle der im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Burg durch den Benediktiner Christoph Gessinger, der auch die Pläne zum Neuen Schlosses in Meersburg entwarf, die neue fürstliche Residenz in Tettnang er­bauen. Der stattliche, dreigeschossige Staffelgiebelbau wurde kostbar aus­gestattet und wies in der Fassadengestaltung, mit seinen mächti­­gen Pilastern, Ähnlichkeit mit dem Bau in Meersburg auf.

1728 stellte Graf Anton die Bauarbeiten wegen Über­schuldung ein und trat von der Regierung zurück. Sein Sohn Ernst ließ bis 1731 die Hofkapelle vollenden.

1753 zerstörte ein Brand das Schloss bis auf die Erdge­schoss­gewölbe. Neben den Fassaden blieben lediglich geringe Reste der Innendekoration erhalten. Nur mit finanzieller Hilfe von Österreich konnte Graf Franz Xaver den Wiederaufbau des Schlosses bewerk­stelligen. Die damals entstandenen Innenausstattungen be­gründen bis heute den hohen künstlerischen Rang des Neues Schlosses.

1779 musste der finanziell ruinierte Graf Franz Xaver schließ­lich seinen Besitz an Österreich abtreten.

Mit dem Tod des Grafen Anton IV. starb das Haus Montfort-Tettnang im Jahre 1787 aus.

In napoleonischer Zeit gehörte die Grafschaft Montfort zu­nächst für kurze Zeit zu Bayern, dann zu Württemberg. Das Neue Schloss in Tettnang nutzte man nahezu zweihundert Jahre lang als Behördensitz und für Dienstwohnungen.

Seit 1954 stehen die fürstlichen Räume nach einer umfang­reichen Restaurierung der Öffentlichkeit als Schlossmuseum offen.