Am Rande des Wurzacher Riedes liegt der Kurort Bad Wurzach, dessen Wahrzeichen und Kulturdenkmal das Neue Schloss ist.

HISTORIE  Anfang des 13. Jahrhunderts erhielten die Truch­sessen von Waldburg die Herrschaft über den 1273 erstmals urkund­lich erwähnten Ort.

Nach der Teilung der Grafschaft Zeil im Jahre 1675 entstand die gräfliche Linie Waldburg-Zeil-Wurzach.

Von 1723-1727 ließ Graf Ernst Jakob Truchsess von Waldburg-­Zeil-Wurzach unter Einbeziehung des alten Schlosses, das in den Ostflügel integriert wurde, das imposante dreiflügelige, sich huf­eisenförmig zur Stadt hin öffnende, mit einer Parkanlage verbun­dene Barock­schloss errichten. Der Deutschordensbau­meister Johann Caspar Bagnato soll als Berater fungiert haben. Das Decken­fresko in dem Barocktrep­penhaus, eines der schön­sten Ober­schwabens, wird dem Maler Piero Scotti zugeschrieben.

1903 starb mit Fürst Eberhard die 1803 in den Fürstenstand erhobene Wurzacher Linie im Mannesstamm aus und das Erbe ging an die Vettern der Linie Waldburg-Zeil.

1922 erwarben die Salvatorianer das Wurzacher Schloss und richteten darin eine Lateinschule samt Internat ein.

Nach der Auflösung des katholischen Priesterseminars diente das Bauwerk während des Zweiten Weltkrieges von 1940-1942 als Kriegsgefangenenlager für französische Offiziere. Nach der Beset­zung der britischen Kanalinseln wurden 1942 britische Zivilisten als Internierte bis zum Kriegsende im Schloss untergebracht.

Die Anlage wurde 1945 wieder von den Salvatorianern über­nommen, die es heute als Pflegehotel und als Schule für pflege­rische Berufe nutzen. Weiterhin befindet sich seit 2006 im Schloss ein Restaurant sowie Tagungs- und Festräume.

Das sogenannte Alte Schloss von Wurzach bildet das Fundament des heutigen Schlosses, es steht auf demselben Platz. Tatsächlich war das Alte Schloss eine Burg.