Inmitten des reizvollen Großen Lautertals auf der Schwäbischen Alb liegt Münsingen, dessen Schlossbauten sich an der Südostecke der Altstadt um einen großen Hof gruppieren.

HISTORIE  Im Jahre 775 tauchte Münsingen, dessen Name vermutlich auf den alemannischen Sippenführer Munigis zurück­geht, erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch auf.

Nach fränkischer Herrschaft, ging der Ort zunächst an die Grafschaft Urach und im Jahre 1263 an Ulrich I. von Württemberg.

Das bedeutendste Ereignis der mittelalterlichen Geschichte Münsingens fand 1482 statt, als die Grafen Eberhard V. “im Bart” und sein Vetter Eberhard VI. “der Jüngere” nach vierzigjähriger Teilung im “Münsinger Vertrag” die Vereinigung des Uracher und des Stuttgarter Landes­teils beschlossen, wodurch die Grundlage für den Aufstieg zum Herzogtum im Jahre 1495 gelegt wurde.

Ab 1483 errichtete man im herrschaftlichen Bereich der Stadt das “Alte Schloss”. Der massive Steinbau mit Fachwerkgiebel und Krüppelwalmdach diente der Lagerung von Getreide­ und vermutlich auch repräsentativen Zwecken. Das daneben, anstelle des bisherigen Schlosses, entstandene Gebäude wurde als Wohnung des württembergischen Amtmanns und Verwaltungssitz des Amts Münsingen genutzt. Die Schlossanlage, als herr­schaftliche Zitadelle in der gräflich, württembergischen Stadt, bezog man erst im 15. Jahrhundert in die Stadtmauer ein.

Im 16. Jahrhundert erweiterte man die Anlage durch die Errichtung des Marstalls und des späteren Fruchtkastens.

Im 19. Jahrhundert kamen weitere Gebäude, wie das Kameralamt und das Amtsgericht hinzu.

Die 1912 gegründete Altertumssammlung des Münsinger Kauf­­­manns Carl Schoell bildet die Grundlage des heutigen Museums.