Auf einer Anhöhe inmitten des weitläufigen Favoriteparks, in der Verlängerung der Nordachse des Residenzschlosses Ludwigsburg, liegt das barocke Lust- und Jagdschlösschen Favorite.

HISTORIE  Im Favoritewald, in Sichtweite seines Ludwigs­burger Schlosses, ließ Herzog Eberhard Ludwig ab 1707 eine Fasanerie mit einem Palisadenzaun umgeben und von prächtigen Vögeln bevöl­kern. Inmitten dieses königlichen Jagdreviers entstand ab 1717 nach Entwürfen des Hofbaumeisters Donato Giuseppe Frisoni, der auch die Ludwigsburger Residenz erschaffen hatte, Schloss Favorite im Barock­stil. Das repräsentative Lustschloss mit dem zweitürmi­gen Mittelpavillon, den seitlich anliegenden Flankenbauten und den beiden Freitreppen sollte der Herrschaft als Rückzugsort dienen.

1748 war die Favorite Kulisse für tagelange Feierlichkeiten und ein prächtiges Feuerwerk bei der Hochzeit Herzog Carl Eugens mit Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth.

Im Jahre 1750 verlegte Carl Eugen die Fasanenzucht und siedelte weiße Hirsche im Park an.

Bald nach seinem Regierungsantritt ließ König Fried­­rich I., erster württembergischer König, 1806 den Schlosspark in einen Tiergarten mit Damwild, Gemsen und Axishirschen verwandeln. Das Innere des Schlösschens gestaltete der Architekt Nikolaus Friedrich von Thouret im klassizistischen Stil um.

Im 20. Jahrhundert geriet die Favorite in Vergessenheit und befand sich in einem schlechten baulichen Zustand. Glücklicher­weise überstand sie den Zweiten Weltkrieg nahezu schadlos und wurde von 1949-1973 als Landesstelle für Naturschutz genutzt.

1976-1982 sanierte man das ehemalige Lustschlösschen grundlegend und heute kann es im Rahmen von Führungen besichtigt werden.