Inmitten eines Parks auf dem Gelände der Rohrbacher Thorax-Klinik in Heidelberg steht das reizende Rohrbacher Schlösschen.

HISTORIE  Um 1770 erbaute der spätere und letzte Herzog Carl III. August von Pfalz-Zweibrücken das Jagdschloss in Rohrbach nahe Heidelberg. Den Spätbarockbau umgab ein weitläufiger Land­­schaftspark im Englischen Stil, der nach Plänen des Gartenarchi­tek­ten Friedrich Ludwig Sckell ausgeführt wurde.

1795 erbte Herzog Carl Augusts jüngerer Bruder Max Joseph, letzter Kurfürst von Pfalz-Bayern und erster König von Bayern, das Rohrbacher Anwesen.

Nach dem Übergang der rechtsrheinischen Pfalz an Baden schenkte Max Joseph im Jahre 1803 das Rohrbacher Schlösschen seiner Cousine und Schwiegermutter Markgräfin Amalie von Baden, die das spätbarocke Landhaus durch Friedrich Weinbrenner zu einem klassizistischen Schlösschen umbauen ließ und es in erster Linie als Sommersitz nutzte.

Einer der Höhepunkte in der glanzvollen Historie des Schlosses war 1815 das Treffen des Zaren Alexander I. mit Kaiser Franz I. von Öster­reich, die mit der Markgräfin im Großen Speisesaal dinierten.

1832, nach dem Tod der Markgräfin erwarb Georg von Stulz, der mit einer Hofdame Amalies verheiratet war, das Schlösschen.

1898 kaufte der “Verein für Genesungsfürsorge” das An­we­sen und nachdem das Schloss bereits im Ersten Weltkrieg als Lazarett gedient hatte, beherbergte es ab 1920 ein Tuber­kulose-Kranken­haus und ab 1928 eine moderne Fachklinik für Tuber­kulose und Thoraxchirurgie. Ab 1931 wurde das Schlösschen nur noch zu Unterrichts-, Verwaltungs- und Vortragszwecken genutzt.

Nach einer umfassenden Renovierung kann der Saal des Schlösschen heute für feierliche Veranstaltungen gemietet werden.