Auf der Bodenseehalbinsel Bodanrück, zwischen dem Überlinger See und dem Gnadensee, erhebt sich auf einer Anhöhe Schloss Freudental.

HISTORIE  Vermutlich bestand im 1360 erstmals urkundlich genannten “Frödental” bereits eine mittelalterliche Burg.

Ein im 16. Jahrhundert bezeugter Hof der Herren von Bod­man wurde um 1525 und erneut im Jahre 1633 zerstört.

Freiherr Franz Dominik von Praßberg, der durch das Erbe seiner zweiten Gattin Maria Clara, geborene von Hallweil, in den Besitz von Freudental kam, ließ nach Entwürfen des Baumeisters Michael Wiedemann von 1698-1700 das Schloss errichten. Während der Bauherr bereits im Jahre 1709 verstarb, be­wohnte seine Witwe bis 1746 das Anwesen.

Freudental fiel an die von Bodman zurück, welche die Herr­schaft 1779 an den Thurn und Taxis’schen Hofrat Maria Alexander Leopold Franz Freiherr von Reich­lin-Meldegg verkauften.

1793 kam die Anlage nach einer Zwangs­versteigerung zunächst an drei Käufer und 1804 an Johann Franz Freiherr von Bodman zu Bodman.

Im 19. Jahrhundert stand das Schloss zeitweise leer und nach einer umfangreichen Renovierung im Jahre 1865 bewohnte es ab 1870 ein Bodman’scher Aufseher.

Während des ersten Weltkrieges waren im Schloss Freudental russische Kriegsgefangene interniert.

Das 1919 im Schloss eingerichtete Kinderheim bestand bis 1940. Danach diente der Bau unter anderem als Sitz der Polizei­schule Konstanz und nach dem Zweiten Weltkrieg als Flüchtlingslager.

Nachdem von 1963-1967 Wohnungen und eine Kunsttöpferei im Schloss untergebracht waren, wird es seit 1987 vom Humbold-Institut e. V. als Seminar­zentrum und Gästehaus genutzt.