Am östlichen Rand des Schwarzwaldes liegt die Ortschaft Glatt mit ihrem Wasserschloss, einem der ältesten Renaissance-Schlösser Süddeutschlands.

HISTORIE  Ende des 13. Jahrhunderts erwarb Hans von Neuneck von aus einer Nebenlinie stammten Anton von Neuneck, dessen Teil einer damals bestehenden Ritterburg.

1553-1547 ließ Reinhard von Neuneck, ein Ratgeber des Kaisers, das spätmittelalterliche Wasserschloss zu einem der frühesten Renaissance-Schlösser Deutschlands umgestalten.

Da Reinhard ohne legitime Nachkommen verstarb, erbten seine Neffen die reiche Hinterlassenschaft, die bis zum Aus­sterben des Geschlechtes 1671 im Besitz deren Nachkommen blieb.

Die Schwester des letzten Neuneckers vermachte Glatt dem Domstift Trier, das den Besitz bereits 1681 an Freiherr Johann Franz von Landsee veräußerte.

Ab 1706 bis zur Säkularisation 1803 unterstand die Herrschaft Glatt der Fürstabtei Muri im Aargau in der Schweiz, wodurch das Dorf als Mittelpunkt eines reichsunmittelbaren Miniaturstaates eine Glanz­zeit seiner Geschichte erlebte.

1803 fiel der Besitz an die Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen, die das gesamte Glatter Inventar ins Sigmaringer Schloss bringen ließen.

Bis 1854 war Glatt Sitz eines hohenzollerischen Oberamtes.

1970 erwarb die Gemeinde Glatt die Schlossanlage, die lange Zeit leer gestanden hatte, und nahm von 1973-1989 umfangreiche Sanierungen vor.

1998-2001 baute man das Wasserschloss für Museums­zwecke aus und im November 2001 eröffnete das KMZ Kultur- und Museumszentrum Schloss Glatt.