Im Nordosten des Kraichgaus, inmitten von Wiesen und Feldern, liegt malerisch Schloss Neuhaus, eine zweiflügelige Schlossanlage mit zugehörigem Gutshof und Kapelle.

HISTORIE  Im Jahre 1329 wurde erstmals eine Burg in Ehrstädt erwähnt. Berthold von Massenbach erhielt 1333 die Burg und den zuge­hörigen Ort für seine Verdienste vom württembergischen Grafen Ulrich III. als Lehen. Er errichtete einen Neubau und seine Nach­kommen nannten sich zunächst “Massenbach von Neuhaus”, ab 1410 dann “von Neuhaus” oder “vom Neuenhaus”.

Mit dem Tod des letzten Namensträgers, Philipp von Neuhaus, erlosch des Neuhauser Geschlecht. Das Ehrstädter Lehen fiel an Württemberg zurück und wurde im Jahre 1580 an Christoph von Degenfeld vergeben.

Dessen Sohn Johann Christoph ließ die Burg 1594 abreißen und ab 1596 an gleicher Stelle das heutige Schloss als vierge­schossi­gen Winkelhakenbau mit rundem Treppenturm, einem durch­gehenden Renaissance-Erker und zwei hohen Ecktürmen errichten.

Die im Park etwas unterhalb des Schlosses liegende Schloss­­kapelle wurde 1602 erbaut. In ihr befindet sich ein gewölbe­hohes Renaissance-Epitaph des Johann Christoph von Degenfeld und seiner Gemahlin Barbara. Das Innere birgt im Chor auch die Grab­platte des Erbauers von Schloss und Kapelle, der 1603 verstarb.

Durch die Ehelichung der letzten Erbtochter Hertha von Degenfeld (1894-1963) mit Eberhard von Gemmingen-Hornberg gelangte das Schloss in den Besitz der Familie von Gemmingen, die bis heute Eigentümer ist.

Das gesamte Anwesen samt Nebengebäuden und Kapelle wird an “Schlossherren auf Zeit” vermietet, was hauptsächlich bei Brautpaaren großen Anklang findet.