Am Rande der Altstadt befindet sich das Torschloss, das älteste der drei Tettnanger Schlösser.

HISTORIE  Im Jahre 1330 erbaute Graf Wilhelm II. von Mont­fort, dessen Familie seit 1260 in Tettnang residierte, das Torschloss mit der Stadtbefestigung als Wohnsitz. Später bezogen die Grafen eine Burg auf einem Bergsporn über der Bodenseeniederung.

1569 verkauften die Grafen von Montfort das Torschloss an die Familie des Landschreibers Johannes Teuthold, der das Wohn­gebäude neu errichtete und 1578 die reich ausgemalte Heilig-Kreuz-­Kapelle an die Südwestecke anbauen ließ.

Nachdem die Burg der Grafen von Montfort während des Dreißigjährigen Krieges durch schwedische Truppen zerstört worden war, kauften sie 1629 das Torschloss zurück und erweiterten im Jahre 1664 das En­semble, bestehend aus Torturm, Wohnschloss und Schloss­kapelle, um das anschließende Haus Bär.

Bis zur Fertigstellung des heutigen Alten Schlosses in Tett­nang 1677 nutzte Graf Johann VIII. von Montfort das ausgebaute und modernisierte Gebäude als Residenz.

Aufgrund der großen Schuldenlast, die unter anderem durch den Bau des Neuen Schlosses entstand, trat Graf Franz Xaver die Grafschaft 1779 an Österreich ab. Nachdem der österreichische Kaiser Joseph II. die allgemeine Schulpflicht eingeführt hatte, baute man das spätmittelalterliche Torschloss zur Schule um, da das bisherige Schulhaus zu klein für die steigende Schülerzahl war.

Ende des 18. Jahrhunderts erwarb die Stadt Tettnang das Bauwerk und nutzte es unter anderem weiterhin als Schulgebäude, Privatwohnungen, Vereinslokale und als Narren-Zunftstube.

Heute befinden sich das Montfort-Museum, das Elektronik­museum, die Städtische Galerie und das Stadtarchiv im Torschloss.

https://www.denkmalpflege-bw.de/fileadmin/media/denkmalpflege-bw/denkmale/projekte/bau-und-kunstdenkmalpflege/04_staedtebauliche-denkmalpflege/ortsanalysen/tettnang_ortsanalyse.pdf