Auf dem nördlich auslaufenden Bergsporn des Galgenbergs, zwischen den Hügelwelten des Kraichgaus und des Kleinen Odenwaldes, erhebt sich weithin sichtbar die Burg Neidenstein.

HISTORIE  Im Jahre 1319 wurde die Burg erstmals als Reichs­lehen des Friedrich von Venningen erwähnt und war somit der älteste Sitz dieser aus dem Schwäbischen stammenden Familie im Kraich­gau, deren Nachfahren ununterbrochen die Orts­herrschaft ausübten und noch heute Eigentümer der Burg sind.

Im 16. Jahrhundert baute man die Burg aus und erweiterte sie um die Vorburg. Die Wandmalereien im Rittersaal des Palas stammen aus dem Jahre 1516.

1538 ließ der damalige Ortsherr Erasmus von Venningen, kurpfälzischer Hofrichter, unterhalb der Burg zwei Fachwerkhäuser im Renaissance-Stil errichten. Am so genannten Herrenhaus ist das Wappen der Venninger eingemeißelt. Der Erker am Palas wurde 1561 angefügt und der äußere Torturm im Jahre 1569 errichtet.

Als 1611 die Linie Venningen-Neidenstein ausstarb, trat die katholische Linie Venningen-Hilsbach das Erbe an.

1667 übersiedelten der letzte am Ort lebende Ortsherr Philipp von Venningen und seine Gemahlin Anna Maria, eine geborene von Hutten, in das Wasserschloss in Eichtersheim.

Die Burganlage, die bis dahin von Zerstörungen verschont geblieben war, wurde dem allmählichen Verfall preisgegeben.

Erst 1897 fanden Sanierungsarbeiten an der Burg statt, in deren Vorhof 1880 die katholische Kirche des Ortes auf den Fundamenten einer abgebrannten Zehntscheuner aus dem 16. Jahr­hundert erbaut worden war.

Ab 1960 setzte man die Sicherung der Burg fort.

Das Museum im Jägerhaus wurde 1994 eröffnet.