Auf einem Sporn des Lämmerbergs steht hoch über dem Ort Niederstetten das durch Stilelemente der Spätgotik und der Frührenaissance geprägte Schloss Haltenbergstetten.

HISTORIE Um 1200 errichteten die Herren von Haldenberg eine mittelalterliche Burganlage, die 1219 erstmals urkundlich Erwähnung fand.

Im Mittelalter erfolgten mehrere Besitzwechsel – zunächst lehensrechtlich bedingt und später durch Erbschaft, was sich auch in der Heraldik des Gebäudes widerspiegelt.

Ab 1350 im Besitz der Herren von Hohenlohe-Brauneck, folgten ab 1406 die Herren von Hohenlohe-Speckfeld, gefolgt von den Grafen von Castell und den Schenken von Limpurg.

1415 ging die Burg in den Besitz der Herren von Rosenberg über, die 1416 einen Neubau errichten ließen.

1550-1572 bauten die Herren von Rosenberg die Befestigungsanlage zum Schloss in den Formen der Spätgotik und Frührenaissance aus; weitere Umbauten folgten im Jahr 1641.

Die 1749-1750 im südlichen Teil des Ostflügels eingebaute barocke Schlosskapelle Maria Immaculata mit Rokoko-Ausstattung und Fürstenloge fügt sich harmonisch in den als unregelmäßiges Viereck gestalteten Grundriss ein.

Nach dem Aussterben der Rosenberger Herren 1632 ging die Herrschaft an die Grafen von Hatzfeld, die sie von 1641-1794 inne hatten. Graf Melchior von Hatzfeld, kaiserlicher Feldmarschall, gehörte auch das Schloss Waldmannshofen, das er um- und ausbauen ließ.

1794 starben die Hatzfeld in Niederstetten aus, woraufhin Ort und Schloss an den Oberlehensherrn, das Bistums Würzburg zurückfiel.

Nach der Säkularisierung kam das Schloss aber bereits 1803 an die Fürsten zu Hohenlohe-Bartenstein, die das Haus Hohenlohe-Jagstberg begründeten, die es bis heute besitzen. Zu dieser Zeit entstand das Prinzessinnenhaus, ein anmutiger Winkelbau mit Mansarddach, der sich etwas abgesetzt am Hang jenseits der Straße befindet.

Karl Joseph, seit 1806 erster Fürst zu Hohenlohe-Jagstberg, Reichsfürst, Offizier und Standesherr des Königreichs Württemberg war seit 1796 mit Henriette Charlotte Herzogin von Württemberg verheiratet.

Deren Sohn, der 1802 geborene Ludwig Albrecht, zweiter Fürst zu Hohenlohe-Jagstberg hatte zwei Söhne, deren Erstgeborener Karl Ludwig Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein wurde, da Karl August Bartenstein kinderlos blieb, wodurch Bartenstein an Jagstberg fiel.

Nachdem der zweitgeborene Sohn Albert Vincenz, dritter Fürst zu Hohenlohe-Jagstberg 1898 kinderlos verstarb, wurde der 1863 geborene Bartensteiner Sohn, Johannes Friedrich, zum Doppelfürst: Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein und vierter Fürst zu Hohenlohe-Jagstberg.

Auch in der nächsten Generation wurde der im Jahre 1905 erstgeborene Sohn Karl zum Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein und sein zweitgeborener Bruder Albrecht fünfter Fürst zu Hohenlohe-Jagstberg.

Dessen zweitgeborener Sohn Johannes, Prinz zu Hohenlohe-Jagstberg übernahm 1996 Schloss Haltenbergstetten und setzte sich als erfolgreicher Geschäftsmann mit erheblichem Aufwand für den Erhalt des Schlosses ein.

Seit 2020 ist seine Tochter Isabelle Prinzessin zu Hohenlohe-Jagstberg die erste Schlossherrin in der Geschichte der Fürsten zu Hohenlohe.