Am Rande des Neckartals, auf dem ehe­maligen Kahlenstein, erhebt sich, mit freiem Blick auf die Grabkapelle auf dem Rotenberg, das klassizistische Schloss Rosenstein.

HISTORIE  1822-1830 ließ König Wilhelm I. von seinem Hof­bau­meister Giovanni Salucci zwischen der Wilhelma und dem Unteren Schlossgarten ein eingeschossiges, klassizistisches Landschloss erbauen. Das von Säulen und Giebeln mit Dar­stellungen aus der griechischen Mythologie geprägte Bau­werk bildete den Abschluss der vom Neuen Schloss sich in Rich­tung Neckar ziehenden Parkanlagen.

“Bequem, gefällig und vornehm” sollte es werden und ein Rückzugsort für die königliche Familie. Wilhelms junge Gemahlin Königin Katharina, die bei den Entwürfen zum Königlichen Landhaus mitwirkte, erlebte die Fertigstellung nicht mehr. Salucci musste für sie stattdessen die Grabkapelle auf dem Rotenberg errichten.

Die feierliche Einweihung des mit französischen Möbeln und einer bedeutenden Gemäldesammlung ausgestatteten Schlosses fand im Mai 1830 statt.

1844-1846 wurde der Rosensteintunnel direkt unter der Mittelachse des Schlosses gebaut.

Da ihm sein dortiger Tod vorhergesagt worden war, weilte Wilhelm I. nur selten im Schloss Rosenstein, das meist nur im Sommer bewohnt sowie für Feierlichkeiten und Tagesausflüge genutzt wurde. Doch die Prophezeihung sollte sich erfüllen und er ver­starb hier an einem Sommermorgen im Jahre 1864 und wurde in der Grabkapelle neben seiner er­sten Gemahlin Katharina beigesetzt.

Seit 1954 nutzt das Staatliche Museum für Naturkunde das Schloss als Ausstellungsgebäude und präsentiert hier seine biolo­gischen Sammlungen, die zu den bedeutendsten in Europa zählen.