Inmitten von Weinbergen, mit einer atemberaubenden Aussicht über das Neckartal, steht am idyllischen Standort der früheren Stammburg der Herren von Württemberg die Grabkapelle auf dem Rotenberg.

HISTORIE  1819 ließ König Wilhelm I. von Württemberg die Ruine der Burg Wirtemberg aus dem 11. Jahrhundert schleifen, um ab 1820 an dieser Stelle die Grabkapelle als ewigen Liebesbeweis für seine jung verstorbene erste Gemahlin, Königin Katharina von Würt­tem­berg, zu errichten.

Katharina hatte 1816 ihren Cousin, den damaligen Kron­prinzen Wilhelm von Württemberg geheiratet und erfreute sich großer Beliebtheit. Sie gründete mehrere wohltätige Institutionen und ihr früher Tod stürzte das Land in große Trauer und Bestürzung.

Für den Bau der Grabkapelle wurde ein Wettbewerb ausge­schrieben und Wilhelm entschied sich für den klassizistischen Ent­wurf seines Hofbau­meisters Giovanni Salucci. Dessen Plan für den Rundbau aus heimischem Sandstein, mit in alle Himmelsrichtungen identischen Portiken, war von der Architektur der Villa Rotonda des Renaissance-Architekten Andrea Palladio inspiriert. Das Bau­werk wurde mit einer Kuppel versehen, die ein Kranz an korin­thi­schen Säulen und Pilastern mit Stuckrosetten trägt. Mit der Ausgestaltung des Innenraums begann man 1821. Die Kolossalstatuen der vier Evangelisten, welche die Wand­nischen der etwa zwanzig Meter hohen Kapelle schmücken, beste­hen wie die beiden Sarkophage im Untergeschoss aus Carraramarmor.

1824 überführte man den Sarkophag Katharinas in die Gruft.

1864 wurde auch Wilhelm in der Grabkapelle bestattet.

1825-1899 diente die Grabkapelle als russisch-orthodoxes Gotteshaus und seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Ruhestätte öffentlich zugänglich.