Inmitten französischer Rosengärten und altgewachsener Linden liegt malerisch eingebettet das barocke Schloss Bollschweil.

HISTORIE  Bereits im 13. Jahrhundert war die Familie Schnewlin in Bollschweil ansässig.

1472 erhielt Hans Schnewlin-Bernlapp von Bollschweil das damalige Anwesen von Herzog Sigmund von Österreich als Lehen.

Die ursprünglich hier bestehende Wasser­burg wurde während des Bauernkrieges zerstört.

Ende des 18. Jahrhunderts errichtete man das Schloss an der Stelle der vormaligen mittelalterlichen Wasserburg, von der noch heute Grabenreste zu sehen sind.

1837 verstarb Freiherr Franz Xavier, Großherzoglich Badi­scher Kammerherr, als letzter Vertreter aller breisgauischen Schnewlin in Freiburg. Er hatte noch zu Lebzeiten sämtliche Lehen an den badi­schen Staat zurückgegeben. Das Schloss und Gut von Bollschweil kam als Lehen an den badischen Staatsminister, Freiherr Wilhelm Ludwig Leopold Reinhard Berstett.

Berstetts Enkelin Amélie ehelichte 1864 den Großherzog­lichen Oberstallmeister Adolf von Holzing, woraufhin die Familie den Doppelnamen Holzing-Berstett führte.

Nach dem ersten Weltkrieg verlegte Amélies Sohn, General Max Reinhard Freiherr von Holzing-Berstett, seinen Wohnsitz nach Bollschweil, nachdem das Schloss wieder instand gesetzt worden war. Die Lyrikerin Marie-Luise-Kasch­nitz, Tochter des “Reiter­gene­rals”, verbrachte in Bollschweil ihre Jugend und setzte ihrer Heimat in ihrer “Beschreibung eines Dorfes” ein literarisches Denkmal.

1952 erbaute Peter von Holzing-Berstett an der nördlichen Peripherie ein weiteres Wirtschaftsgebäude. Noch heute wird das Schloss von der Eigentümerfamilie bewohnt.