Schloss Rastatt gilt als die älteste Barockresidenz am Oberrhein und zählt zu den frühesten und detailliertesten Nachahmungen des Versailler Schlosses des französischen Königs Ludwig XIV. bei Paris.

HISTORIE  Nachdem sein Stammschloss in Baden-Baden im pfälzischen Erbfolgekrieg von französischen Truppen niedergebrannt worden war, ließ Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden ab 1700-1707 in Rastatt nach den Plänen des Architekten Domenico Egidio Rossi eine neue Residenz in Anlehnung an Versailles erbauen.

Aus dem ursprünglich geplanten Jagdschloss entstand ein herausragendes Denkmal barocker Baukunst und Symbol absolu­tistischer Herrschaft. Die Innenräume wurden von italienischen Künstlern mit prächtigen Deckenmalereien, kunstvollen Fresken­verzierungen und Stuckarbeiten ausgestattet.
Im Winter des Jahres 1701 bezog die markgräfliche Familie die Flügelbauten der zum Teil noch unfertigen Residenz.

1707 verstarb der “Türkenlouis” an den Folgen einer Kriegs­verletzung, woraufhin seine Witwe, Markgräfin Franziska Sibylla Augusta den böhmische Baumeister Johann Michael Ludwig Rohrer mit dem weiteren Ausbau des Schlosses beauftragte.

Mit dem Tod von August Georg starb das Haus Baden-Baden 1771 in der männlichen Linie aus. Die Markgrafschaft kam an das Haus Baden-Durlach, das aber bereits über die Karlsruher Residenz verfügte, womit das Rastatter Schloss weitgehend ungenutzt blieb.

Im 19. Jahrhundert diente das Bauwerk, dessen Mittelpunkt der prachtvolle Ahnen­saal bildet, als Festungs­kommandantur.

Im Barockschloss, das den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstand, sind heute das Wehrgeschichtliche Museum, das Amtsgericht Rastatt sowie seit 1974 die Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte untergebracht.