Schloss Grafeneck im Landkreis Reutlingen

Auf der Anhöhe eines Seitentals der Lauter auf der Schwäbischen Alb, steht das Samariterstift Grafeneck, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Haupt- und Landgestüt Marbach.

HISTORIE  Im 13. Jahrhundert errichteten die Grafen von Urach eine stattliche, hochmittelalterliche Dienstburg hoch über dem Tal.

Herzog Christoph von Württemberg ließ ab 1650 die Burg abbrechen und ein vierflügeliges Jagdschloss um einen Innenhof errichten. Etwa einhundert Jahre später legte Herzog Eberhard III. um die Burganlage einen Tiergarten sowie einen See an.

Ab 1762-1772 erfolgte unter Herzog Carl Eugen von Württem­berg, der das Anwesen als Sommerresidenz nutzte, ein umfassender Umbau zu einem barocken Schloss mit Opernhaus und zahl­reichen Lustbauten. Der vordere Teil des alten Renaissance-Schlosses wurde abgerissen und durch ein großes Corps de Logis ersetzt.

Nachdem sich Carl Eugen 1785 seinem neuen Schloss in Hohen­heim zuwandte, verlor er das Interesse an Grafeneck und die von ihm erstellten Bauten verfielen oder wurden abgetragen.

Bereits 1845 war von Carl Eugens Lustschloss und den zu­gehörigen Nebengebäuden nahezu nichts mehr vorhanden.

Im 19. Jahrhundert fand der Bau Verwendung als Forstamt.

1929 erwarb die Samariterstiftung das Schloss und richtete ein Heim für Behinderte darin ein.

Im Jahre 1939 begann die düsterste Zeit in der Geschichte von Grafeneck. Rund zehntausend Menschen mit Behinderung wurden vom NS-Regime in der ersten “Vernichtungsstätte lebens­unwerten Lebens” hinter den Mauern des Schlosses ermordet.

1947 gelangte Grafeneck wieder an das enteignete Samariter­stift, das behinderten Menschen eine Heimstatt bietet und eine Gedenkstätte errichtete.

Schloss Grafeneck im Landkreis Reutlingen

Foto: © Lothar Bendig – www.lothar-bendig.net – Alle Rechte vorbehalten – Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers

Das heutige Schloss geht auf den Alten Bau des Herzog Christoph zurück, da von Carl Eugens Sommerresidenz nur sehr wenig erhalten blieb

Schloss Grafeneck im Landkreis Reutlingen

Foto: © Lothar Bendig – www.lothar-bendig.net – Alle Rechte vorbehalten – Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers

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Schloss Grafeneck im Landkreis Reutlingen

Foto: © Lothar Bendig – www.lothar-bendig.net – Alle Rechte vorbehalten – Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers

Das um 1930 erbaute “Totenhäuschen”

Schloss Grafeneck im Landkreis Reutlingen

Foto: © Lothar Bendig – www.lothar-bendig.net – Alle Rechte vorbehalten – Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers

Gedenkstätte

Heutige Nutzung

icon Kirche

Gedenkstätte
Die als offene Kapelle konzipierte Gedenkstätte entstand 1990 unter dem Leitgedanken “Das Gedenken braucht einen Ort”

icon Museum

Dokumentationszentrum
das auf halbem Weg zwischen Schloss und Gedenkstätte liegt, beherbergt eine Dauerausstellung, das Büro der Gedenkstätte sowie ein Archiv und eine Bibliothek; Ausstellung “Euthanasie” – Verbrechen in Südwestdeutschland; Grafeneck 1940 – Geschichte und Erinnerung
Öffnungszeiten:
Dokumentationszentrum und Ausstellung:
Ganzjährig täglich von 9-18 Uhr
fon +49-7385-966-206
www.gedenkstaette-grafeneck.de

icon Café

Schlosscafé
Das kleine Café mit sonniger Terrasse und ungewöhnlichem Flair, mit Blick auf das malerische Lautertal, liegt hinter dem Schloss und ist Treffpunkt von Menschen mit und ohne Behinderung
Öffnungszeiten:
Mai-September: Sonntag+Feiertage 14-18 Uhr
fon +49-7385-966-0

Barrierefreiheit
Informationen liegen derzeit nicht vor

Hunde
Informationen liegen derzeit nicht vor

icon Info groß

In einem Großteil von Schloss Grafeneck befindet sich eine Einrichtung der Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie

Schloss Grafeneck im Landkreis Reutlingen

Foto: © Marion Creyaufmüller

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Schloss Grafeneck im Landkreis Reutlingen

Foto: © TheFlixx – Lizenz: CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

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Kontakt

Schloss Grafeneck
Samariterstift Grafeneck
72532 Gomadingen-Grafeneck
www.samariterstiftung.de

Gemeinde Gomadingen • Landkreis Reutlingen
Eigentümer: Samariterstiftung