Auf leicht erhöhtem Gelände, zwischen Rheinebene und Schwarzwaldvorbergen, liegt die beeindruckende Schlossanlage des ehemaligen Fürstentums des Johanniter- und Malteserordens.
HISTORIE 1272 schenkten die Herren von Staufen, Bauherren der im 11. Jahrhundert entstandenen ursprünglichen Tiefburg, das Hofgut dem Johanniterorden und dessen Kommende in Freiburg.
Nachdem 1428 auf einer Ordensversammlung in Rhodos eine Neuordnung der Verwaltung beschlossen und Heitersheim zum festen Sitz des neu errichteten Großpriorats in Deutschland erkoren wurde, gewann die Anlage eine herausragende Bedeutung und entwickelte sich zum Verwaltungs- und Kulturmittelpunkt des Ordens.
Der Großprior Johann von Hattstein ließ von 1512-1546 das Schloss zur Residenz ausbauen und stiftete eine neue Pfarrkirche.
1616 schenkte der Fürst-Großprior Johann Friedrich Hund von Saulheim den Franziskanern ein Grundstück zum Bau eines Klosters.
Im Gegensatz zum Ort blieb das Schloss während des Dreißigjährigen Krieges weitgehend verschont und erfuhr um 1700 weitere umfassende Um- und Neubaumaßnahmen.
1806 fiel das aufgehobene Fürstentum Heitersheim infolge der Mediatisierung an das neu gegründete Großherzogtum Baden, woraufhin man großherzogliche Pensionäre, Beamtenwitwen und staatliche Stellen in der Anlage unterbrachte.
Nachdem 1826 massive Umbau- und Abbruchtätigkeiten die Ansicht des Schlosses grundlegend veränderten, wurden die restlichen Schlossgebäude 1845 an verschiedene Besitzer verkauft.
1893-1907 erwarb der Orden der Barmherzigen Schwestern des hl. Vinzenz von Paul schrittweise das stark verfallene Schloss.
Das im spätbarocken Kanzleigebäude untergebrachte Museum wurde 1985 nach einer grundlegenden Sanierung eröffnet.
Foto: © Charly Van Onckelen – Alle Rechte vorbehalten – Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers
Der 1740 errichtete Torturm mit seinem steilen markanten Mansarddach und Glockenreiter geht vermutlich auf Pläne des Barockbaumeisters Johann Caspar Bagnato zurück
Foto: © joergens.mi – Lizenz: CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons
Blick in den Vorhof mit Kirche und Torturm zum Schloss
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Torturm zum Schloss und Ritterhaus
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Straßenansicht
Johanniter- und Maltesermuseum
im Keller des ehemaligen Kanzleigebäudes; umfassende Informationen über das Malteserschloss, den Johanniter- und Malteserorden; Schautafeln, lebensgroße Ritterrüstungen, Vitrine mit seltenen Stücken einer über 600-bändigen Bibliothek, Gewänder verschiedener Würdenträger des Ordens, Galerie der Heitersheimer Fürsten, das Heitersheimer Schloss als Modell
Das Museum ist derzeit leider geschlossen
Öffnungszeiten:
Aprik-Oktober: Sonntag+Feiertage 11-12.30 Uhr und 14.30-17 Uhr; Mittwoch 14.30-17 Uhr
Führungen:
jeden ersten Sonntag im Monat um 15 Uhr
fon +49-7634-402-12
Kirchliche Trauungen
in der neobarocken Schlosskirche; Begrüßung der Hochzeitsgäste im reizvollen Hof des Schlosses
Barrierefreiheit
Informationen liegen derzeit nicht vor
Hunde
Informationen liegen derzeit nicht vor
Im Ostflügel ist eine Werkstätte für körperlich und geistig behinderte Menschen untergebracht
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Die spätbarocke, dem hl. Borromäus geweihte Kirche wird von Stuckarbeiten und spätbarocken Gemälden geschmückt
Schloss Heitersheim
Museum im Schloss
Staufener Straße 1
79423 Heitersheim
fon +49-7634-528-175
www.museum-im-schloss.de
Eigentümer: Stadt Heitersheim