Am Rande eines Kurparks liegt malerisch das Schloss Rotenfels, hervorgegangen aus dem ehemaligen “Rothenfelser Schmelz Guth”.

HISTORIE  Um das Jahr 1725 ließ Markgraf Ludwig Georg von Baden in Gaggenau ein Hüttenwerk errichten, dessen Werkgebäude nach mehrfachem Pächterwechsel 1790 geschlossen wurde.

Markgraf Karl Friedrich schenkte das Gut seiner zweiten, mor­ganatischen Gemahlin Luise Caroline Reichsgräfin von Hochberg, die 1801 nach dem Abriss der Werkanlage eine Steinzeug-Fabrik er­richtete. Aufgrund der geringen Ergiebig­keit der lokalen Vor­kommen wurde die Erzschmelze 1775 aufgege­ben und auch die unrentable Produktion des Steinzeugs stellte man schließlich im Jahre 1816 ein.

Die hoch verschuldete Reichs­gräfin trat das Rotenfelser Gut ihrem zweitältesten Sohn Wilhelm Ludwig August, dem späteren Markgrafen von Baden, ab. Noch im selben Jahr beauftragte dieser den Karlsruher Ar­chitekten Friedrich Weinbrenner, die ehemalige Stein­geschirrfabrik zu einem repräsentativen Landsitz im ober­italienischen, palladianischen Villen­stil umzugestalten. Gerade von einem russischen Feldzug heimgekehrt, war der Bauherr vermutlich von den Herrenhäusern im Osten inspiriert, die ihn zu die­ser im Südwesten des Landes ungewöhnlichen Architektur inspirierten.

1859 erbte Fürstin Sophie zur Lippe den markgräflichen Besitz und ließ 1864-1865 ein neues Südportikus mit toskanischen Säulen und Eckpfeilern aus Sandstein anfügen.

1904 gelangte das Anwesen nach Sophies Tod in den Besitz der Feodora zu Lei­ningen, geborene von Hohenlohe-Langenburg.

Seit 1936 in bürgerlichem Besitz, erwarb die Stadt Gaggenau 1979 das Anwesen. Von1991-1995 wurde das Schloss umfassend renoviert und beherbergt heute die Landesakademie für Schulkunst, Schul- und Amateurtheater.

Bis 2019 wurde das Schloss als Landesakademie für Schulkunst, Schul- und Amateurtheater genutzt und seither als Außenstelle des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung.