Inmitten des Odenwaldes, mit einem sagenhaften Blick über die Bergstraße, thront die Wachenburg und prägt gemeinsam mit der Burgruine Windeck die Silhouette der Zweiburgenstadt Weinheim.

HISTORIE  Auch wenn die Wachenburg auf den ersten Blick wie ein über Jahrhunderte entstandenes Bauwerk anmutet, so wurde sie erst von 1907-1928 vom Weinheimer Senioren-Convent, einem Korpora­tions­verband studentischer Corps, als Tagungs- und Begeg­nungs­stätte im Stil einer romanischen Burg erbaut.

Ende des 19. Jahrhunderts fassten die Studenten den Be­schluss, sich in Weinheim niederzulassen. Sie planten, den 1870/ 1871 im deutsch-französischen Krieg gefallenen Mitgliedern ein Denk­mal zu setzen. Zunächst erwogen die Studenten, die Burgruine Windeck zu erwerben, wobei ihnen jedoch 1900 Graf Sigismund von Berckheim zuvorkam, der die Ruine vom Badener Großherzog erhielt.

Die Stadt Weinheim plante zeitgleich einen Aussichtsturm mit Schutzhütte auf dem Wachenberg. Durch Verhandlungen der Stadt Weinheim, dem Weinheimer Verband Alter Corpsstudenten (WAHV) und der Gemeinde Leutershausen wurde ein Erbpachtvertrag abge­schlossen und die Studenten konnten ihre Burganlage errichten.

Nach der Grundsteinlegung im Jahre 1907 entstand in vier Bauabschnitten die Studentenburg nach dem Entwurf von Professor Arthur Wienkoop. 1913, mit der Vollendung des Palasgebäudes feierte man die Einweihung. Elektrisches Licht wurde allerdings erst 1928 verlegt und der Festsaal sogar bis 1959 mit Kerzen beleuchtet.

1938, nachdem das Corps zwangsaufgelöst worden war, ging die Wachenburg in den Besitz der Stadt Weinheim über. 1950 erfolgte mit der Wiederentstehung des WVAC die Rückgabe. 1965 konnte der WVAC, dessen jährliche Tagung hier stattfindet, das Gelände der Wachenburg von der Gemeinde Leuters­hausen erwerben.