Das dreigeschossige Renaissance-Schloss Gottesaue mit seinen kuppelbekrönten Türmen liegt im Ostauepark der Karlsruher Oststadt.

HISTORIE  1094 stiftete Graf Berthold von Henneberg, dessen Stammsitz sich auf dem Durlacher Turmberg befand, die Benediktinerabtei Gottesaue.

1525 wurde das Kloster geplündert und zerstört. Markgraf Karl II. errichtete an der Stelle der verwüsteten Abtei 1553 ein Schloss, das sein Sohn Markgraf Ernst Friedrich von Baden-Durlach zwischen 1588 und 1594 von dem berühmten Baumeister Johannes Schoch aus Straßburg im Renaissance-Stil erweitern und als Sommerresidenz und Jagdschloss ausbauen ließ.

Während des Dreißigjährigen Krieges war Gottesaue zeit­weise wieder katholische Abtei; nach dem Westfälischen Frieden 1648 wurden Kloster und Schloss aber endgültig zum Kammergut des Markgrafen ernannt.

Karl Wilhelm, der Stadtgründer Karlsruhes, baute das Schloss nach Zerstörungen 1689 im Pfälzer Erbfolgekrieg wieder auf.

1735 verwüstete abermals ein Feuer das Schloss, das 1740 er­neut umgestaltet, um ein Geschoss reduziert und als land­wirtschaft­liches Gut genutzt wurde.

1818 erfolgte ein Umbau des Schlosses zur Miets­kaserne.

1935 fand das Gebäude Verwendung als Polizeischule und ab 1936 wieder als Kaserne.

Ein Luftangriff 1944 zerstört das Bauwerk und ein Teil der Ruine wurde danach wegen Einsturzgefahr gesprengt.

1977 begann unter Einbeziehung erhaltener Mauerreste der weitgehend im ursprüng­lichen Stil gehaltene Wiederaufbau.

Seit 1989 hat die Staatliche Hochschule für Musik Karlsruhe ihren Sitz im Schloss Gottesaue.

Legende

Der Sage nach fand Graf Berthold von Henneberg im Hardtwald sein entlaufenes Töchterchen wieder und nannte aus Dankbarkeit die Stätte nach Gottes Augen “Gottes Aue”, die wunderbar über sein Kind gewacht hatten.