Umgeben von Obstgärten in einem Seitentälchen des Steinachtales liegt das Geyer-Schloss Reinsbronn, eine aus dem 13. Jahrhundert stammende ehemalige Wasserburg
HISTORIE Ein im 13. und 14. Jahrhundert als Lehensträger der Herren von Hohenlohe-Brauneck erwähnter Reinsbronner Ortsadel starb wohl schon vor 1400 wieder aus.
1267 wurde ein Vorgängerbau des Reinsbronner Schlosses im Zusammenhang mit einem „Crafto de Reinholdisbrunne“ in einer Urkunde des Deutschen Ordens erstmals erwähnt.
1402 erhielt Konrad von Goldstein einen Teil des Dorfes als hohenlohisches Lehen. Mit der übrigen Herrschaft Brauneck gelangte Reinsbronn, das zur Zehnt Hart gehörte, 1448 an Brandenburg-Ansbach, welche die Geyer von Giebelstadt mit dem Ort belehnten.
1552 wurde der Westflügel errichtet. Die Burg mit Wassergraben bestand ursprünglich aus einem Steinhaus mit einer Palisade oder Mauer und Bauelementen im Westteil, die auf einen gotischen Kern schließen lassen.
1562 erwarb Albrecht von Bieberehren den Nordbau und ließ sein Wappen über dem Eingang anbringen.
1569 errichteten die Motschidler von Ebermannstadt den Ostflügel des im unteren Teil des Dorfes gelegenen Wasserschlosses.
1587 erwarb Philip Geyer aus dem unterfränkischen Giebelstadt für 23.000 Gulden von Philipp Albrecht von Schaumberg die Anlage. Er ließ sie durch den Baumeister und Bildhauer Michel Nicklas, der sich auch für die Wendeltreppe im Creglinger Romschlösschen verantwortlich zeigte, zu einem vierflügeligen Wasserschloss im Renaissance-Stil ausbauen.
Die Umbauarbeiten waren bereits 1588 abgeschlossen. Die heute noch vorhandenen Arkaden mit darüber liegenden Galerien auf der Ost- und Westseite des Hofes stammen überwiegend aus dieser Zeit, wie auch der Bau des Treppenturmes und die Verlegung des Kellereinganges an seine heutige Stelle.
Nach dem Aussterben der Familie Geyer im Jahre 1708 fiel Reinsbronn samt Schloss, das dem Ritterkanton Odenwald inkorporiert war, zunächst an das Haus Preußen und 1729 an die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, welche die Oberhoheit hatten.
Nachdem das Schloss über viele Jahre stark vernachlässigt wurde, worunter sein Zustand sehr litt, nutzte man es Anfang des 19. Jahrhunderts als Armenhaus des Dorfes und diente insgesamt acht Familien, die zeitweise verteilt auf 30 Räume lebten, als Wohnstätte.
Der stetige Verfall des Schlosses, bedingt durch fehlende finanzielle Mittel, führten dazu, dass 1923 die Nordostecke des Schlosses mit Volutengiebel und Teile des Westflügels einstürzten. Auch der Nord- und Ostflügel wurden so stark beschädigt, dass der Nordflügel komplett und der Ostflügel teilweise abgetragen und nicht mehr aufgebaut wurden. Das Baumaterial wurde verkauft und neue Häuser gebaut, die zum Teil heute noch in der Gemeinde Reinsbronn zu sehen sind.
1967 erwarben Heinz und Mary Mack das sich in einem desolaten Zustand befindliche Schloss und machten es sich zur Lebensaufgabe, die noch vorhandenen Gebäude des einst prächtigen Bauwerkes liebevoll zu renovieren und den früheren Zustand teilweise wiederherzustellen.
2013 erwarben die heutigen Besitzer Uwe Ottmar und Thomas Beez die unter Denkmalschutz stehende Schlossanlage, in deren älterem Westteil sich noch frühgotische Bauelemente befinden, mit dem Vorhaben, die Arbeit ihrer Vorgänger fortzuführen.
Foto: © Holger Uwe Schmitt – Bild auf Wikimedia Commons – Titel: Das Geyer-Schloss von Süden gesehen Lizenz: CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons – modifiziert durch Marion Creyaufmüller
Das Geyer-Schloss von Süden gesehen
Foto: © Holger Uwe Schmitt – Lizenz: CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons
Historischer Rittersaal
Foto: © Geyer-Schloss Reinsbronn (Website)
Trausaal
Foto: © Geyer-Schloss Reinsbronn (Website)
Ferienwohnung Rosina
Sonntags-Café
im Geyer-Schloss
Öffnungszeiten:
Jeden 1. und 3. Sonntag im Monat und nach Voranmeldung
Heiraten und Tagen
Historischer Rittersaal für Hochzeiten und Feierlichkeiten
Sommerserenaden
des Gesangvereins Reinsbronn in regelmäßigen Abständen
Theatervorstellungen
des Theatervereins Reinsbronn im Innenhof in regelmäßigen Abständen
Führungen
Gezeigt werden das Schloss von außen, der Innenhof mit seinen Arkaden, die beiden Wappensteine des Albrechts von Bieberehren und von Philip Geyer sowie der ehemalige Pferdestall und ein Gewölbekeller; weiterhin der historische Rittersaal mit seiner original-Holzdecke aus dem 16. Jahrhundert, aber auch sonst nicht zu besichtigende Räume im Dachgeschoss, die Jagddiele und ein “fürstliches” Schlafzimmer
Ferienwohnungen
Helle, freundliche Apartments für Veranstaltungsteilnehmer, Tages- und Feriengäste
Barrierefreiheit
Informationen liegen derzeit nicht vor
Hunde
Informationen liegen derzeit nicht vor
Foto: © Holger Uwe Schmitt – Lizenz: CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons
Wappenstein des Philipp Geyer aus dem Jahr 1588
Foto: © Holger Uwe Schmitt – Lizenz: CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons
Die Ursprünge des Schlosses gehen auf das 13. Jahrhundert zurück
Geyer-Schloss Reinsbronn
Reinsbronn 1
97993 Creglingen-Reinsbronn
fon +49-7933-7007825 und +49-151-61556478
www.geyer-schloss.com
Stadt Creglingen • Main-Tauber-Kreis
Eigentümer: Uwe Ottmar und Thomas Beez