Am Südrand der Schwäbischen Alb, donauaufwärts vor den Toren der Stadt Ulm, liegt die Stadt Erbach, über der das weithin sichtbare Renaissance-Schloss auf einer Anhöhe thront.

HISTORIE  Als Vorgängerbau bestand in Erbach eine Burg, die dazu diente, den wichtigen Donau-Übergang zu sichern.

1534 erhielt Hans von Paumgarten, der einem bedeutenden und wohlhabenden Augsburger Patriziergeschlecht entstammte, nach mehreren Vorbesitzern die Burg von König Ferdinand als Lehen.

Sein Erbe, der kaiserliche Rat Hans Georg von Paumgarten, ließ ab 1550 das heutige Schloss mit Doppelgiebelfassade und vier gedrungenen Rundtürmen auf den Grundmauern der älteren Burganlage errichten. Die Anlage wurde von einem Burggraben und einer mächtigen Wehr­mauer umgeben.

1620 vergab Kaiser Ferdinand II. den Besitz den Reichs­freiherren von Ulm zu Erbach als Lehen, in deren Besitz sich das Schloss bis heute befindet.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg ließ Luitfried von Ulm einen Lustgarten anlegen, der heute leider nicht mehr vorhanden ist.

Da sich die Freiherren von Ulm im Erbacher Schloss ab dem 18. Jahrhundert nur noch selten aufhielten, wurden kaum noch Umbauten vorgenommen. Daher entspricht die heutige, äußere Erschei­nungsform des Bauwerkes, welches als bedeutendes Bei­spiel patrizischen Schlossbaus gilt, der Mitte des 16. Jahrhunderts.

Die reiche Innenausstattung des Schlosses Erbach stammt zum Teil noch aus der Erbauungszeit. Besonders sehenswert sind das Renaissance-­Zimmer, der Maria-Theresia-Salon mit seiner geschnitzten Wandver­täfelung, den kunstvollen Stuck­decken und dem Süd­tiroler Fayenceofen von 1533 sowie der “geistliche Salon” mit einem Flügelaltar aus der Mitte des 16. Jahrhunderts.