Am steilen Hang des Kochers, parallel zum Fluss, der hier von Nord­ost nach Südwest fließt, liegt das Schloss Oedheim.

HISTORIE  Die vermutlich im 12. Jahrhundert unter den Herren von Weinsberg entstandene Burg wurde 1202 erstmals urkundlich erwähnt. Die stauferzeitliche Wehranlage war Sitz einer Vogtei und diente dem Schutz des Kocher-Übergangs.

Bereits 1235 war das Geschlecht der Capler im Ort belegt. Der 1360 geborene Ulrich Capler von und zu Oedheim, “Bautz” ge­nannt, wurde als erster derer von Oedheim von den Weinsbergern mit der Burg Oedheim belehnt. Er erwarb 1408 zur Burg den späteren Schlossgarten von seinem Schwager, Sefried von Gosheim.

Im Jahre 1335 verkauften die Herren von Weinsberg das Amt Scheuerberg mitsamt Oedheim an das Erzbistum Mainz.

1449 fiel die Burg an die Kurpfalz und gelangte im Jahre 1484 schließlich an Württemberg. Mainz verpfändete sein Amt Scheuer­berg samt Oedheim 1467 an die Herren von Sickingen und tauschte es 1483 mit dem Deutschen Orden. In den darauffolgenden vier­hundert Jahren war Oedheim eine württembergische Exklave inner­halb des Terri­toriums des Deutschen Ordens.

Während die Burg den Deutschen Bauernkrieg unbeschadet überstand, wurde sie während des Zweiten Markgrafenkriegs 1554 teilweise zerstört.

Um 1560 erfolgte der Wiederaufbau, wobei der Burgcharakter verloren ging.

Mit der Mediatisierung kam Oedheim 1806 an Württemberg.

Der letzte Baron Dietrich Fritz Hermann Capler von Oedheim verstarb 1967, womit das Geschlecht im Mannesstamm erlosch.

1986 erwarb die Gemeinde das Anwesen.

Seit 1995 befindet es sich in privaten Händen und präsentiert sich nach einer aufwän­digen Reno­vie­rung als charmantes und reizvolles Schmuckstück.