Am Fuße der Löwensteiner Berge liegt das kleine Weinstädtchen Beilstein, bekrönt von der Burg Hohenbeilstein mit ihrem mächtigen Bergfried, dem so genannten “Langhans”.

HISTORIE  Um 1080 stand hier eine kleine Burg, die aber bereits um 1200 abgegangen war.

Erbauer der Nachfolgeanlage, die erstmals um 1236 als Burg “Bilistein” genannt wurde, waren die Grafen von Calw. Die ältesten heute noch sichtbaren Bestandteile stammen aus dieser Zeit.

Zeitweilig im Besitz des Markgrafen von Baden, kam der Ort samt Burg im Jahre 1340 an Württemberg. Lehensträger waren bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1456 die Herren von Wunnenstein.

Im späten 15. Jahrhundert wurde ein Amtsgebäude auf halber Höhe zwischen Burg und Stadt errichtet.

Die Zwingeranlage, welche die Burg umgibt, entstand Anfang des 16. Jahrhundert.

Nachdem die 1525 während des Bauernkriegs stark be­schädigte Burg wiederhergestellt worden war, brannten die Truppen des französischen “Sonnenkönigs” Ludwig XIV. im Jahre 1693 die Veste im Pfälzischen Erbfolgekrieg nieder, woraufhin man sie aufgab und dem Verfall überließ. Das ebenfalls zerstörte Amtsgebäude verlegte man 1699 in die Stadtmitte beim Rathaus. Die Ruinen der Burg und des Amtsgebäudes wurden zeitweise als notdürftig wiederhergestellte Lagerräume genutzt.

Der württembergische Staat veräußerte die Burgruine 1836 für 600 Gulden an den Oberkonsistorialrat Immanuel Niethammer.

1898 erwarb der Stuttgarter Textil­fabrikant Vollmoeller die Ruine samt umliegender Grundstücke. Er ließ Teile der Anlage wieder­herstellen und auf den Grundmauern des früheren, 1577 erbauten Amtshauses im Jahre 1905 das Untere Schloss nach Plänen von Albert Benz errichten.

Der als Rohbau wiederhergestellte Kavaliersbau der Burg sowie einige weitere Bauten innerhalb der Anlage fielen im Jahr 1908 einer Brandstiftung zum Opfer. Zunächst wurde die Wiederherstellung der Burg geplant, doch nach Vollmoellers Tod 1911 gab man das Projekt auf.

Ein 1911 herausgegebenes Buch von August Holder über Hohenbeilstein und seine Geschichte, das Vollmoeller beauftragt hatte, beinhaltete zahlreiche Abbildungen, die einen Vorgeschmack auf den geplanten Wiederaufbau der Burg geben sollten.

Die Burg, die heute aus dem “Langhans”, einem 27 Meter hohen, fünfeckigen Bergfried, einer zweieinhalb Meter dicken Schildmauer sowie mehreren Nebengebäuden im Bereich der Vor­burg besteht, beherbergt ein Restaurant und eine Falknerei.