Im Stadtgarten von Schwäbisch Gmünd, der ältesten Stauferstadt, steht als architektonischer Kontrast neben dem modernen Kongress­zentrum das bezaubernde Rokokoschlösschen.

HISTORIE  Anfang des 12. Jahrhunderts wurde die Stadt ver­mutlich vom Stauferkönig III., einem Onkel Barbarossas, gegründet und zählte als Zentrum des staufischen Besitzes im Oberen Remstal zum Königsgut.

Nach dem Untergang des Staufergeschlechts erlangte Schwä­bisch Gmünd den Status einer Freien Reichsstadt, die im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit durch den Zwischenhandel mit Tuchen, Weinen und Sensen in ganz Europa prosperierte.

Im 17. Jahrhundert siedelte sich in Schwäbisch Gmünd das auch heute noch stark vertretene Gold- und Silberhandwerk an.

Zur Zeit der Reformation blieb die Stadt beim Alten Glauben.

Mitte des 18. Jahrhunderts erlebte Schwäbisch Gmünd eine kulturelle Blütezeit und eine Umgestaltung des Stadt­bildes. Der Stadtbaumeister Johann Michael Keller schuf den ele­gan­ten Markt­platz im Rokokostil sowie eine Reihe von Patrizierpalais. Der Bürger­meister von Schwäbisch Gmünd, Georg Franz Stahl, Edler von Pfeil­halden, ließ im Jahre 1780 nach Kellers Plänen das Lustschloss für seine Frau Veronika errichten.

Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803 besiegelte das Ende der Freien Reichstadt und Schwäbisch Gmünd wurde integraler Bestandteil des Königreichs Württemberg.

Heute befindet sich im Rokokoschlösschen, dessen Kar­tusche über dem Balkon das barocke Familien­wappen der Edlen von Pfeilhalden ziert, ein Restaurant mit Festsaal. Eine Sonnenuhr von 1770 mit mechanischem Räder­werk sowie der “Geigerbrunnen” stehen nicht weit entfernt vom Schlösschen im Stadtgarten.