Inmitten des Stuttgarter Rot- und Schwarzwildparks, mit Blick auf die Seenlandschaft, liegt idyllisch das Bärenschlössle, das durch einen schnurgeraden etwa drei Kilometer langen Weg mit Schloss Solitude verbunden ist.

HISTORIE  1768 ließ Herzog Carl Eugen vor den Toren Stutt­garts das erste Bärenschlössle durch den Architekt und Hof­bau­meister Reinhard Ferdinand Hein­rich Fischer im “altrömischen Stil” aus Stein errichten. Von dem zweigeschossigen, ovalen Pavillon hatte man einen herrlichen Blick auf den künstlich angelegten Bären­see, auf dem von einer Italien­reise mitgebrachte Gondeln schwammen.

Nach Carl Eugens Tod 1783 verfiel das Bärenschlössle und wurde 1817 schließlich abgerissen.

An gleicher Stelle erbaute König Wilhelm I. von Württem­berg auf einem terrassierten, steinernen Unterbau einen größeren, achteckigen Jagdpavillon mit zwei Seitenflügeln. Den Park ließ er im Laufe der Zeit zu einem großen Wildgehege ausbauen, um auf dem Gelände Schaujagden zu veranstalten. Jagdtrophäen und Jagdbilder von E. Kehrer schmückten den Saal.

Bis zum Ersten Weltkrieg waren Park und Schloss nur für Inhaber einer Jahreskarte zu besichtigen.

1919 wurde die Umzäunung des Wildparks entfernt und das Gelände öffentlich zugänglich gemacht.

Ab 1937 nutzte das Land und die Stadt Stuttgart den Pavillon als Gästehaus und zäunte das Wildgehege wieder ein.

Während des Zweiten Weltkrieges zerstörte eine Brandbombe 1943 den Jagdpavillon nahezu vollständig.

Im Jahre 1963 wieder aufgebaut, brannte das Schlössle 1994 erneut ab und wurde bis 1997 originalnah wieder errichtet. Das nunmehr vierte Bärenschlössle ist heute ein beliebtes Ausflugsziel.