An den Ausläufern des südlichen Schwarzwaldes, im Hochrheintal direkt an der Schweizer Grenze, steht die Ruine der Küssaburg als Wahrzeichen des Landkreises Waldshut.

HISTORIE  Vermutlich war der Küssaberg bereits von den Kelten bewohnt, da Reste eines Steinwalls auf eine keltische Flucht­burg hindeuten. Auch wird vermutet, dass hier vor rund 2000 Jahren ein Wach- und Signalturm stand, der dazu diente, ein Teilstück der römischen Heeresstraße zu sichern.

Die Küssaburg, auch Burg Küssaberg genannt, entstand um 1125 und wurde 1141 erstmals als “Hochschloss” des, wahr­schein­lich aus dem Geschlecht der Herren von Witlisberg hervor­ge­gangenen Heinrich I. Freiherr – späteren Graf – von Küssenberg, erwähnt.

Um 1240 verkaufte Heinrich III., letzter Vertreter des Küssenberger Geschlechts, die Burg an den Konstanzer Bischof Heinrich von Tanne. Unter dem Hochstift Konstanz, das zur Burg­verwaltung einen Vogt einsetzte, wurde die Festung ausgebaut und mit einer Ringmauer befestigt.

1497 erwarben die Grafen von Sulz die Burg samt Anliegen.

Während des Dreißigjährigen Krieges plünderte und zerstörte 1634 die eigene, kaiserliche Besatzung die Festung beim Heran­na­hen der schwedischen Truppen, wofür sie später hingerichtet wurde.

Pläne zum Wiederaufbau der Burg wurden nach dem West­fälischen Frieden von 1648 lange erwogen, jedoch nie realisiert.

Bis 1812 blieb die Burg, die an strategischer Bedeutung verlor und weiter verfiel, im Besitz derer von Sulz-Schwarzenberg und ging anschließend an den Großherzog von Baden.

1855 unterband man die Nutzung der Ruine als Steinbruch und legte 1932-1939 die Wehranlage frei, um sie als Ausflugsziel der Region zugänglich zu machen.