Inmitten der abwechslungsreichen Landschaft des Heckengäus liegt das kleine Städtchen Heimsheim mit dem weithin sichtbaren mäch­tigen Schleglerschloss.

HISTORIE  Bereits im Jahre 965 wurde Heimsheim erstmals urkundlich erwähnt, als Kaiser Otto der Große nach der Kaiserkrö­nung 962 aus Rom nach Deutschland zurückkehrte und an der alemannisch-fränkischen Grenze in der “villa Heimbodesheim” von seinen beiden Söhnen empfangen wurde.

Vermutlich war Diether von Gemmingen der Erbauer des um das Jahr 1415 als Wohn- und Wehrburg errichteten Schlosses mit Erkern an den Ecken des obersten Stockwerkes. Sein Vater Dietrich von Gemmingen hatte 1407 von Jakob von Stein dessen Teil Heims­heims erworben. Das Schloss, das mit der Rückseite auf die Stadt­mauer aufgesetzt wurde, ist nicht die alte oder wiederaufgebaute Burg der Schlegler, auch wenn der Name darauf schließen könnte. Da der Schleglerbund sich bereits im Jahre 1396 aufgelöst hatte, kann das Schloss nicht dessen Sitz gewesen sein. Die alte Burg be­fand sich an der Stelle, wo heute das Graefenitz’sche Schloss steht. Dieses wurde ab 1729 im Auftrag von Reichsgraf Friedrich Wilhelm von Graevenitz durch den italienischen Baumeister Paolo Retti auf den Resten der alten Burg errichtet und steht architek­­tonisch in krassem Gegensatz zum danebenstehenden, massiven Schleglerkasten.

Im Jahre 1578 erfolgte ein Umbau des dreißig Meter hohen Wohn­gebäudes zum “Herrschaftlichen Fruchtkasten”, wobei die wehrhaf­ten Elemente verschwanden.

Ein weiterer Umbau wurde nach 1715 vorgenommen.

Bei einem Angriff während des Zweiten Weltkrieges blieben die beiden Wahrzeichen Heimsheims glücklicherweise verschont.