Inmitten einer Parkanlage in der Dorfmitte liegt idyllisch am Vogel­bach das Schlössle in Heiligenzell.

HISTORIE  Im Jahre 1016 schenkte Kaiser Heinrich II. dem nahe­gelegenen Reichskloster Schuttern ein Hofgut in “Ruotgeresvillere”.

1313 stiftete Berthold von Uttenheim, Kellermeister des Klosters, diesem Freihof – auch Dinghof oder Georgenhof genannt – eine Kapelle, die dem heiligen Georg geweiht wurde. Der Ortsname wandelte sich zu Heiligenzell,  “Zelle eines Heiligen”.

1477 erweiterte man die St. Georgskapelle zur Probstei und die Äbte des Klo­sters Schuttern nutzten das Bauwerk als ihre Sommerresidenz.

Im 18. Jahrhundert entstand aus dem ursprünglichen Freihof das heutige, dreistöckige Heiligenzeller Schlössle mit seinem barocken Haupt­portal, in dessen Südflügel die spätgotische St.-Georgs-Kapelle inte­­griert ist. Das Portal zur Kapelle trägt einen wappengeschmückten Dreiecksgiebel.

Nach der Säkularisation erwarb 1807 der Lahrer Bürger­mei­ster Johann Jakob Hugo und sein Schwiegersohn Franz Meister das Anwesen. Sie und auch weitere nachfolgende Besitzer nutzten die ehemalige Probstei etwa einhundert Jahre lang als Zichorienfabrik.

Im Jahre 1925 ging das verbliebene, zweckentfremdete Ge­bäude, dessen Nebengebäude bereits abgerissen wurden, in den Besitz der Gemeinde über.

Der in den 1970er Jahren bereits beschlossene Abbruch des damals heruntergekommenen Gebäudes konnte abgewendet wer­den und man renovierte das Schlössle von 1980-1984 umfassend.

Heute beherbergt das Heiligenberger Schlössle Wohnungen, die Kapelle sowie einen repräsentativen Raum, der für kulturelle Veranstaltungen und Feierlichkeiten genutzt wird.