Am Rande der Altstadt Bad Urachs befindet sich die einzige erhaltene, spätmittelalterliche Residenz Württembergs.

HISTORIE  Mitte des 11. Jahrhunderts erbauten die Grafen von Urach, die auf der Hohenuracher Burg residierten, eine Wasserburg im Tal, die ihnen als Stadtsitz diente.

1264 gelangte die Herrschaft an die Grafen von Württemberg.

Nachdem die Brüder Graf Ulrich V. “der Viel­geliebte” und Graf Ludwig I. im Jahre 1442 die Grafschaft Württem­berg unter sich auf­geteilt hatten, fiel Ludwig, nun Graf von Württemberg-Urach, die südwestliche Landeshälfte zu. Er ließ ab 1443 neben der kleinen Wasserburg am Ufer der Erms einen be­scheidenen Fachwerkbau nach dem Vorbild des Alten Schlosses in Stuttgart errichten.

Graf Eberhard V. “im Bart” stattete vor seiner Hochzeit mit Barbara Gonzaga von Mantua, die im Jahre 1474 als rauschendes Fest ge­feiert wurde, das Schloss prachtvoll aus. Dabei erhielt die Dürnitz ein Kreuzrippengewölbe, der Festsaal im ersten Geschoss wurde mit monumentalen Palmen und Wappen ausgemalt und es entstand der Goldene Saal.

1482 vereinigte sich die Grafschaft Württemberg wieder und die Uracher Residenz blieb ein beliebtes Jagd­schloss der württem­bergischen Herzöge.

Im 16. Jahrhundert ließ Herzog Christoph das Schloss im Stil der Renaissance umgestalten. Der Goldene Saal wurde nach 1608 prunkvoll ausgestattet und gilt als einer der schönsten Fest­säle der Renaissance in Deutschland.

Auch Herzog Carl Eugen hielt sich gerne in Urach auf und veran­staltete prunkvolle Jagden in den umliegenden Wäldern.

1973 zeigte das Württembergi­schen Landesmuseum Stutt­gart erstmals eine Ausstellung in den Schlossräumen.