In unmittelbarer Nähe zur St. Peter- und Paulskirche und zum Rathaus steht das Obere Schloss von Singen am Hohentwiel.
HISTORIE Ein Vorgängerbau aus dem frühen 16. Jahrhundert diente als Amtshaus der Singener Obervögte.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde dieser Bau zerstört und 1655 von den Herren und späteren Grafen von Rost, die damals Dorf und Herrschaft Singen als Pfandlehen inne hatten, als vierstöckiges Gebäude an selber Stelle neu erbaut.
Die um 1807 entstandenen Pläne zu dem Neubau eines Schlosses anstelle des Amthauses kamen nicht zur Ausführung.
Graf Franz II. Josef von Enzenberg, der durch seine Heirat mit Walpurga Gräfin von Rost in den Besitz des Anwesens gelangte, beauftragte den späteren Städtebaumeister von Schaffhausen, Hans Konrad II. Vogler, mit der Planung des neuen Schlosses, das sich direkt an das alte Amtshaus anschloss. Der 1809 errichtete dreigeschossige, nahezu quadratische Barockbau mit klassizistischen Ausschmückungen im Innenbereich erhielt ein mit kleinen Gauben verziertes Mansarddach. Die bereits im 18. und 19. Jahrhundert entstandenen Wirtschafts- und Nebengebäude, zu denen auch ein Arresthaus zählte, begrenzten die Schlossanlage nach Osten hin.
In der nach Westen ausgerichteten Parkanlage im englischen Stil entstand um 1850 ein Teepavillon. Die Orangerie, die 1940 abgebrochen wurde, war vermutlich bereits früher erbaut worden.
Größere Erneuerungen erfuhr das Schloss 1930, nachdem es 1925 an die Grafen Vetter von der Lilie gekommen war, in deren Besitz sich das Bauwerk noch heute befindet.
Das Obere Schloss, auch Enzenberg’sches Schloss genannt, beherbergt seit 1950 das Archäologische Hegaumuseum, das zu den bedeutendsten seiner Art in Deutschland zählt.
Foto: © Frank Vincentz – Lizenz: CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons
Für das Mansarddach des stattlichen, dreigeschossigen Gebäudes verwendete man das Holz von 429 Baumstämmen
Foto: © Archäologisches Hegau-Museum
Das Archäologische Hegau-Museum zeigt in 13 Räumen 16.000 Jahre Menschheitsgeschichte aus der Region
Foto: © Archäologisches Hegau-Museum
Steinzeitliche Werkzeuge, Kunstgegenstände und Jagdwaffen gehören ebenso zu den Exponaten wie Beigaben aus zahlreich entdeckten Gräbern
Foto: © Archäologisches Hegau-Museum
Exponate von von der letzten Eiszeit des Paläolithikums bis in das Frühmittelalter
Archäologisches Hegau-Museum
Regionalarchäologie von der Steinzeit bis zum frühen Mittelalter; Sondersammlungen Geologie, Paläontologie, Aktionen im Freien; große Sammlung archäologischer Funde in Baden-Württemberg aus der Altsteinzeit bis zur Merowingerzeit; Werkzeuge und Waffen aus Feuerstein sowie Tierknochen, Grabkeramik, Schmuck aus der Eisenzeit und reichhaltige Beigaben aus alemannischen Gräbern; im Keller befindet sich eine Fossilien-, Mineralien- und Schmetterlingssammlung; Mit-Mach-Stationen laden zum Ausprobieren ein; Sonderausstellungen
Öffnungszeiten:
Dienstag-Samstag 14-18 Uhr, Sonntag+Feiertage 14-17 Uhr
Führungen:
für Gruppen ab acht Personen
Veranstaltungen
Museumsnacht, Vorträge, Sommerferienprogramme
Barrierefreiheit
Die Räume des Hegau-Museums befinden sich im ersten Stock des Schlosses und derzeit leider nicht barrierefrei
Hunde
Informationen liegen derzeit nicht vor
Ein Teil des Schlosses wird vom Besitzer bewohnt, wodurch die Privatsphäre zu respektieren ist; der Schlosspark ist nicht zugänglich
Foto: © Archäologisches Hegau-Museum
Das Schloss ist ein dreigeschossiger annähernd quadratischer Bau mit Mansarddach
Oberes Schloss Singen
Archäologisches Hegau-Museum
Am Schlossgarten 2
78224 Singen
fon +49-7731-85-267 und +49-7731-85-268
www.hegau-museum.de
Eigentümer: Graf Vetter von der Lilie