Das auf drei Seiten von Wasser umgebene Schloss in Bad Rappenau gilt als Wahrzeichen der Stadt.

HISTORIE  Ursprünglich bestanden zwei Burganlagen in Rappenau. Am Zusammenfluss von Mühlbach, Straßbach und Rau­bach stand eine Burg mit Wassergraben und im Oberdorf war nach einer Gutsbeschreibung von 1578 eine “Edel­mannsbehausung” des Daniel von Helmstatt verzeichnet.

1592 kam Rappenau an Reinhardt von Gemmingen, dessen Sohn Eberhard ab 1601 das heutige Wasserschloss auf dem Fundament der Vorgängerburg erbauen ließ. Als Baumeister werden Jakob Müller und Adam Wagner aus Heilbronn vermutet. Das Portal des Treppenturms wird vom Allianzwappen des Erbauers und seiner Gemahlin Anna Katharina von Rodenstein geschmückt.

Während des Dreißigjährigen Krieges brannte das Unterdorf und mit ihm der neu erbaute Vorhof des Schlosses im Jahre 1622 nach der Schlacht bei Wimpfen vollständig nieder. Lediglich das Schloss blieb vor der Zerstörung bewahrt, während 1645 der zweite Herrensitz im Oberdorf zerstört wurde.

1682 gab das auf Baumstämmen ruhende Fundament des Schlosses nach und größere Repa­raturen wurden erforderlich.

1806 gelangte der Ort durch den Reichsdeputations­haupt­schluss an das Großherzogtum Baden.

1904 ließ Karl von Gemmingen den See um das Schloss trockenlegen und aufschütten.

Das Bauwerk befindet sich seit 1956 im Besitz der Gemeinde, die es ursprünglich zu einem Sanatorium umbaute.

Das von einem Park umgebene Wasserschloss war 1980-2001 Sitz der Stadtverwaltung und hat sich in den vergangenen Jahren zum kulturellen Mittelpunkt von Bad Rappenau entwickelt.