Am Rande der Schwäbischen Alb, an der alten Römerstraße von Augs­burg nach Cannstatt, liegt die ulmische Gemeinde Bernstadt mit ihrem von Ecktürmen flan­kierten Schloss.

HISTORIE  Im Jahre 1209 wurde ein “Heinricus de Berolfstat” erstmals in einer Urkunde erwähnt. Nach dessen Geschlecht, das vermutlich bereits um 850 seine “Bürg” mit angegliederter kleiner, romanischer Kirche erbaute, wurde die Gemeinde benannt.

1432 veräußerten die Herren von “Bernstat” ihre Leute und Güter samt ihrer Stammburg an die Reichsstadt Ulm. In der Folge­zeit erwarben mehrere ulmische Patrizier­familien Besitz am Ort.

1549 erbaute Jörg Besserer von Rohr das symmetrische Renaissance-Schloss in Bernstadt als Landsitz.

Nach der Zerstörung des Schlosses im Pfälzer Erbfolgekrieg 1688 durch französische Truppen unter Befehl von General Antoine Marquis de Feuquières baute man das Bauwerk zu Beginn des

18. Jahr­hunderts im Stil des Barock wieder auf.

Im Zuge der Säkularisation wurde Bernstadt 1803 bayrisch und 1810 dem Königreich Württemberg zugeordnet.

1932 zerstörte ein Blitzschlag das verbliebene Gebäude der einstigen Bernstadter Ritterburg. Den Stadel brach man vollständig ab, wobei großartige Funde, wie mehrere – heute leider wieder verschollene – Säulenfragmente entdeckt wurden.

Viele Jahre diente das Schloss als Schule, Kindergarten und beherbergte nach dem Zweiten Weltkrieg Heimatvertriebene.

Zum Jahrtausendwechsel 2000 erfuhr das Schloss eine um­fangreiche Renovierung, bei der man zwei sehenswerte Stuck­decken aus den Jahren 1720-1750 rekonstruierte.

Heute beherbergt das Bernstadter Schloss neben dem Rat­haus das Gemeindearchiv und das Heimatmuseum.