Direkt an der Hauptroute der Oberschwäbischen Barockstraße liegt auf einer Anhöhe, in einer weitläufigen Parklandschaft, die Villa Rot.

HISTORIE  1912 ließ Raymund von Fugger, der einer Nebenlinie der Augsburger Fugger entstammte, ins Tal der Rot blickend, die Villa vom Architekten Balthasar von Hornstein-Grüningen erbauen. Das Landschlösschen, im Volksmund auch Fuggerschlösschen genannt, entstand im Stilpluralismus mit gekonnt gemischten barocken, spät­klassi­zistischen und Jugendstil-Elementen. Der alte Baumbestand wurde in die Planung des Parks mit eingebunden.

1925 erwarb Alexandra von Hornstein, die aus dem benach­barten Schloss Orsenhausen stammte, die Villa. Bis zu ihrem Tod im Jahre 1932 bewohnte sie das Schlösschen zusammen mit ihrer Schulfreundin Feodora Christ.

Diese lebte mit ihrem Mann, dem Musiker und Dirigenten Hermann Hoenes die folgenden Jahrzehnte in dem 1933 ererbten Fuggerschlösschen, das nach 1945 zu einer Stätte der Musik und Kunst wurde. In den 1950er und 1960er Jahren führte der Indu­strieunternehmer Hoenes für einen erlesenen Kreis von Musi­kern, Schriftstellern und Freunden ein gastfreies Haus.

Die 1983 verstorbene Feodora Hoenes brachte zum Anden­ken an ihren Mann dessen umfangreiche Sammlung asiatischer Kunst, das Anwesen mit Park einschließlich aller Vermögenswerte in eine Museumsstiftung, die Hoenes-Stiftung, ein.

Im Laufe der Zeit wurde die Hoenes-Sammlung durch Leih­gaben ergänzt und umfasst heute mehr als 1000 Objekte von ober­schwäbischen Barockskulpturen bis hin zu Porzellan aus Asien.

Das 1992 eröffnete Museum, dessen Sammlung die “Begeg­nung der Kulturen” zum Leitmotiv hat, profilierte sich zu einem Ausstellungshaus von überregionaler Bedeutung.