Hoch über Oberstenfeld, in beherrschender Lage als Wahrzeichen des Bottwartales, erhebt sich die Burg Lichtenberg – eine der ältesten, vollständig erhaltenen staufischen Burganlagen nördlich der Alpen.

HISTORIE  Im Jahre 1197 wurde die Burg und ihr Erbauer Albertus de Lichtenberg erstmals urkundlich genannt. Die Herren von Lich­tenberg, deren Geschlecht 1407 erlosch, brachten viele politisch einflussreiche Persönlichkeiten hervor.

Im Laufe des 12. Jahrhunderts saßen die Grafen von Calw, die Markgrafen von Baden und die Grafen von Löwenstein auf der Burg.

1357 verkauften die Lichtenberger ihren Besitz an Graf Eber­hard “der Greiner” von Württemberg, woraufhin gut hundert Jahre verschiedene württembergische Vögten die Burg bewohnten.

1483 belehnte Graf Eberhard von Württemberg seinen Landhof­meister Dietrich von Weiler mit der heruntergekommenen Burg Lichtenberg und der Vogtei Großbottwar. Die Instandsetzung der Anlage war ein kostspieliges und langwieriges Unterfangen.

Mit Ausnahme einer Plünderung im Jahre 1634 blieb die Burg während des Dreißigjährigen Krieges verschont.

Auch in folgenden Kriegen nahm die Burg bis Ende des Zweiten Weltkrieges keinen Schaden. Am 19. April 1945 schlugen etwa zwanzig Panzerspreng­gra­naten in die Gemäuer ein, deren Spuren noch heute sichtbar sind. In den Folgejahren setzte man die Burganlage nach und nach wieder instand.

In der Kapelle, die dem Heiligen Laurentius geweiht ist, legte man 1960 Wandmalereien frei, die zum Teil auf Anfang des 13. Jahr­hun­derts datiert wurden.

Die Burg Lichtenberg mit ihrem Baubestand aus dem Mittel­alter und der Renaissance, beherbergt neben den Wohn­räumen des Burg­herren ein nur zu besonderen Anlässen geöffnetes Restaurant.