Am Nordhang des Neckartals liegt die Gemeinde Köngen mit ihrem Schloss, einem klassizistischen Schmuckstück.

HISTORIE  Um 1382 ließen Hans Thumb von Neuburg und seine Gemahlin Anna von Aichelberg in Köngen eine Wasserburg erbauen.

Im Jahre 1620 erfolgte durch Heinrich Schickhardt der Umbau zu einem Renaissance-Schloss, welches aus einem regel­mäßigen Geviert mit drei Wohnflügeln bestand. Die kunstvolle Vertäfelung des Rittersaals entstand in dieser Zeit.

Immer wieder wurden Veränderungen am Schloss vor­ge­nommen; so auch nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg.

Im 17. und 18. Jahrhundert veräußerten die Reichsritter Thumb von Neuburg das Schloss schrittweise an das Haus Württemberg.

König Wilhelm I. von Württemberg verkaufte den Besitz 1825 an den Präsidenten der Kammer der Abgeordneten, den Juristen
Dr. Jakob Friedrich Weishaar. Dieser ließ das Schloss nach seinen Bedürfnissen umgestalten und das Vordere Schloss abbrechen.

Das Hintere Schloss wurde im Stil eines klassi­zistischen Landhauses der Biedermeierzeit umgebaut. Anstelle der eingeebneten Wasser­gräben entstand der Schlossgarten.

Bis in die 1930er-Jahre lebten die Nachfahren des Dr. Weis­haar im Köngener Schloss, einem Ort der Kunst und Kultur. Hier wurde der bekannte “Bund der Köngener” gegründet, von dem auch Hermann Hesse in einem seiner Romane berichtete. Zahlreiche Kunstmaler arbeiteten im und um das Schloss, wie Christian Mali und die holländisch-deutsche Malerfamilie Peters, die oftmals zu Gast im Schloss war.

1991 erwarb die Gemeinde das sich in schlechtem Zustand befindliche Bauwerk und führte umfangreiche Sanierungsmaß­nahmen durch, die 2007 abgeschlossen werden konnten.