Oberhalb des alten Ortskerns Obersontheims, liegt die gleichnamige Schlossanlage, die ein nach Nordosten offenes Hufeisen bildet und deren großer Garten sich nach Süden hin anschließt.

HISTORIE  Der Ortsadel verkaufte um 1400 das bereits zu Zeiten der Merowinger bestehende “Suntheim” an die Freiherren von Crailsheim, von denen der Besitz 1475 an das reichsgräfliche Geschlecht der Schenken von Limpurg überging.

Nachdem er seinen Stammsitz, die Burg Lim­purg, an die Reichsstadt Schwäbisch Hall veräußert hatte, erbaute Schenk Erasmus von Limpurg ab 1541 den als “Erasmusbau” be­zeich­neten großen Ostflügel des Obersontheimer Schlosses als neue Residenz.

Sein Sohn Schenk Friedrich VII. von Limpurg-Sontheim ließ ab 1592 den Westflügel und den Verbindungsbau errich­ten und gab dem Emsemble im Wesentlichen sein heutiges Aussehen. Öst­lich des Schlosses entstand ab 1585 der erste protestantische Kirchen­­­neu­bau und 1596 die Kanzlei, die heute als Rathaus genutzt wird.

Als das Geschlecht der Schenken von Limpurg 1713 im Mannesstamm erlosch, entbrannten erbitterte Streitigkeiten um das Erbe, das es unter zehn Erbtöchtern aufzuteilen galt. Dies führte zu einer Zersplitterung der limpurgischen Besitzungen und der Ent­stehung fünf neuer Linien Limpurg-Sontheim im Jahre 1774.

Ab 1806 im Besitz des neuen Königreiches Württemberg ging das Anwesen 1871 an Graf Curt von Pückler-Limpurg. 1903 verkaufte Johann Georg Ritter von Hütterott aus Triest das 1901 erworbene drei­flügelige Obersontheimer Renaissance-Schloss an die evange­li­sche Samariter­stiftung in Stuttgart, die nach Umbauarbeiten in den Gebäuden ein Pflegeheim für behinderte Menschen einrichtete.

1997 kaufte der Rosenfelder Bauunternehmer Horst Rausch das Gebäude-Ensemble, um es in ein Hotel umzuwandeln.