Am östlichen Ausläufer des Bodanrück, zwischen der Bodensee-Therme und dem Strandbad Hörnle, liegt als krönender Abschluss einer Reihe repräsentativer Villen das historistische Schloss Seeheim.

HISTORIE  1659 erwarb Franz Theodor Lips, Obervogt des Deutschen Ordens von Altshausen, das Seeheim-Areal und war vermutlich Bauherr des Vorgängergebäudes. 1672 verkaufte Lips das Anwesen Seeheim an die Deutsch­ordenskommende Alts­hausen, die Modernisierungen am vor­handenen Gebäude vornahm.

Im Jahre 1803 fiel Seeheim an das Großherzogtum Baden.

1816 erwarb der Konstanzer Bankier Jacques Louis Macaire im Auftrag von Hortense de Beauharnais, der ehemaligen Königin von Holland, das Anwesen in Seeheim. Die Adoptivtochter Kaiser Napoleons I. wurde aber bald gezwungen, das badische Konstanz zu verlassen, da man sie verdächtigte, mit den Bonapartisten zu ver­kehren. Daraufhin kaufte sie 1817 das Schloss und Gut Arenenberg und ließ dieses zu einem repräsentativen Wohnsitz umgestalten. Erst 1834 konnte sich Hortense zu einem Verkauf von Seeheim ent­schließen, das in der Folgezeit durch viele Hände ging.

1885 erwarb Adolf von Scholz, der unter Bismarck Finanz­minister in Preußen war, den Besitz Seeheim und ließ ab 1889 das Schloss im Stil des Historismus auf den Fundamenten des Vorgän­gerbaus nach Plänen des Architekten Georg Peter Hermann Eggert aus Straßburg errichten. Zu den illustren Persönlichkeiten, die im Schloss Seeheim zu jener Zeit zu Gast waren, zählten Fürst Bismarck und Ferdi­nand Graf von Zeppelin.

Von 1924-1969 diente das Schloss dem Dichter Wilhelm von Scholz als Wohnsitz.

Ab 1996 war die “Akademie Schloss Seeheim” hier beheimatet.

2006 eröffnete das Café und Restaurant “Schloss Seeheim”.