Auf einem Felssporn gegenüber dem Kaiserstuhl steht die weithin sichtbare Ruine der Burg Lichteneck direkt an der Rheinebene.

HISTORIE  Die von den Grafen von Freiburg erbaute Burg wurde 1290 erstmals als “Liehtenekke” urkundlich erwähnt. Sie diente dem Schutz der gräflichen Besitzungen und als eine Sperrveste an einem verkehrs­strategisch wichtigen Punkt. Der zunächst als militärischer Standort genutzte Bau wurde später auch als Residenz der Frei­burger Grafen, Heiratsgut und als Witwensitz genutzt.

Im Jahre 1368 gelangten Burg und Herrschaft Lichteneck durch die Heirat der Klara aus dem Hause der Grafen von Freiburg mit dem Pfalzgrafen Götz von Tübingen an die Herren von Lichteneck. Um die gräflichen Wohnansprüche und Repräsentations­zwecke zu erfüllen, waren umfangreiche Baumaßnahmen notwendig.

Im Geroldsecker Krieg wurde die Burg 1433 belagert, einge­nommen und ausgebrannt, jedoch umgehend wieder aufgebaut.

Während des Bauernkrieges 1525 blieb die Burg verschont, da ihr Besitzer Graf Georg von Tübingen-Lichteneck, nicht ganz freiwillig, mit den Bauern paktierte.

Auch den Dreißigjährigen Krieg überstand die Festung trotz mehrmaligem Beschuss und Besatzungen.

1660 war Elisabeth Bernhardina, die letzte aus dem Hause Tübingen, aufgrund ihrer hohen Schulden gezwungen, die Herrschaft an den Freiherrn Johann Heinrich von Garnier zu verkaufen.

1675 wurde die Burg im Holländischen Krieg von den Franzosen unter General Vauban zerstört. Lediglich Mauerreste der Mantelmauer und der Kernburg blieben erhalten.

1776-1985 befand sich die Burgruine in gräflich-henni­schen Händen, bevor sie in Privatbesitz überging. Seitdem wird die Anlage aufwändig, durch einen Förderverein unterstützt, restauriert.