Hoch oben über dem herrlich gelegenen Kurort Bad Liebenzell leuchten die roten Buntsandsteinquader des Bergfrieds der Burg Lieben­zell aus dem Grün des bewaldeten Steilhangs hervor.

HISTORIE  Urkundlich wurde Liebenzell erstmals 1250 er­wähnt. Über den Erbauer der Burg sind sich die Geschichts­forscher uneinig. Die einen gehen davon aus, dass Eberhard IV., ein Sohn des Eberhard III. von Eberstein die Burg errichten ließ; andere nehmen die Grafen von Calw als Bauherren an. Eine Sage schreibt gar dem “Tyrannen Erkinger von Merklingen” die Erbauung der Burg zu.

Als Ludwig von Liebenzell dem Deutschen Ritterorden beitrat, vermachte er diesem unter anderem seinen Liebenzeller Besitz, den der Orden zwischen 1272 und 1273 inne hatte.

1273 erwarb Markgraf Rudolf I. von Baden vom Deutschritter­orden die Burg, die er auch be­wohnte und in der seine Gemahlin Markgräfin Katharina im Jahre 1284 verstarb.

1510 feierte Markgraf Ernst von Baden seine Verlobung mit Elisabeth, der Tochter des Markgrafen Friedrich von Anspach, in der Liebenzeller Burg.

Von mehreren Verpfändun­gen abgesehen, verblieb die Burg bis zum Übergang an Württemberg im Jahre 1803 im Besitz der Badener Markgrafen. Damals wurde die Burg bereits als “Burgstall” bezeichnet und verblieb bis ins 20. Jahrhundert als Ruine.

1904 feierte man unter Teilnahme des württem­ber­gischen Königs Wilhelm II. und weiterer hoher Staatsbeamter die drei­hun­dert­jährige Zugehörigkeit Bad Liebenzells zu Württemberg.

1954 baute Mag. Dr. h.c. Gustav-Adolf Gedat die Feste als “Internationales Forum Burg Liebenzell” wie­der auf und richtete in der vollständig aus Buckelquadern bestehenden Burg eine Stätte der Begegnung ein.