Am nördlichen Rand des Naturparks Schönbuch liegt Holzgerlingen mit seiner Burg Kalteneck, die von einem See umgeben ist.

HISTORIE  Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes geht auf das Jahr 1007 zurück, als König Heinrich II. “Holzgerninga” dem Bistum Bamberg schenkte. Er ließ das “Bürgle” im Südosten des Ortes erbauen, über dessen Aussehen leider keine Dokumente erhalten sind.

Nachfolgende Besitzer zwischen 1100 und 1400 waren die Pfalzgrafen von Tübingen, die 1362 anstelle des abgängigen “Bürgles” eine Wasserburg errichten ließen, deren gotischen Fundamente mit einem aufgesetzten Fach­werkbau noch heute erhalten sind.

1348 verkauften die in Geldnot geratenen Tübinger Pfalz­grafen den Ort an das Haus Württemberg, nachdem sie bereits wenige Jahre zuvor ihre Stadt Tübingen samt Burg veräußert hatten.

1363 kam Gräfin Elisabeth von Henneberg-Schleusingen, Gemahlin Graf Eberhards II. des Greiners von Württemberg, in den Besitz eines Teiles von Holzgerlingen, den sie ständig erweiterte.

1381 wurde ganz Holzgerlingen württembergisch. Die Burg­anlage wechselte in den Folgejahren vielfach ihren Besitzer.

1552 wurde das Bauwerk, das in der Renaissancezeit einen Pomeranzengarten erhielt, erstmals als Burg Kalteneck bezeichnet.

Anfang des Dreißigjährigen Krieges 1623 erwähnte man Kalteneck als “Burgstall”.

1975 kam das vernachlässigte Baudenk­mal in private Hände und wurde mit Sachverstand wiederhergestellt, wobei auch das Eichenfachwerk stellenweise freigelegte wurde.

1988 erwarb die Gemein­de Holzgerlingen die Burg, die nach weiteren Umbauarbeiten heute ein über die Ortsgrenzen hi­naus bekannter gesellschaftlicher und kultureller Anziehungspunkt ist.