Das auf drei Seiten von einer großen Parkanlage umgebene Schloss Ludwigsburg zählt zu den imposantesten und weitläufigsten Barock­anlagen Europas.

HISTORIE  Im 17. Jahrhundert stand an der Stelle des heutigen Schlosses das Jagdgut Erlachhof, das im Orléans’schen Krieg 1693 von französischen Truppen niedergebrannt wurde. Der leiden­schaft­liche Jäger Herzog Eberhard Ludwig plante zunächst, lediglich ein neues komfortables Jagdschloss zu errichten.

Ab 1704 entstand nach Plänen der Baumeister Johann Friedrich Nette und Donato Giuseppe Frisoni eine Dreiflü­gel­anlage um einen Ehrenhof mit hufeisenförmigem Grundriss.

1709 begann man, rings um das Schloss eine Stadt in einem modernen, rechtwinkligen Straßenraster anzulegen. 1716-1723 ließ der Herzog die hochbarocke Schlosskirche errichten.

1718 verlegte Eberhard Ludwig zusammen mit seiner lang­jährigen Mätresse Wilhelmine von Grävenitz die Residenz nach Ludwigsburg, während seine Gemahlin in Stuttgart blieb. Als der Herzog 1733 starb, blieb die weitläufige Anlage unvollendet.

Herzog Carl Eugen, der zunächst wenig Interesse am Ludwigs­burger Schloss zeigte, verlegte seine Residenz dennoch 1764-1775 nach Ludwigsburg und ließ Umbauten im Rokoko-Stil vornehmen.

Herzog Friedrich II. nutzte das Schloss zunächst als Sommer­­sitz. Ab 1806, nachdem er von Napoleon zum ersten württem­bergische König ernannt worden war, ließ er die Schlossräume von Niko­laus Friedrich von Thouret im klassizistischen Stil umgestalten. Die Fassaden hingegen blieben nahezu unverändert.

Das Schloss-Ensemble mit seiner überaus kostbaren Aus­stat­tung, das glücklicherweise beide Weltkriege unversehrt über­stand, macht einen Besuch zum eindrucksvollen Erlebnis.