Überschrift Schloss Horneck im Landkreis Heilbronn

Schloss Horneck, nach Heidelberg das größte Schloss am Neckar, erhebt sich hoch über Gundelsheim.

HISTORIE  Vermutlich stand schon Mitte des 12. Jahrhunderts an der Stelle des heutigen Schlosses eine Reichsburg, die im Jahre 1238 erstmals als “Horneck” genannt wurde.

Burg Horneck ist mit der Geschichte des Deutschen Ordens eng verflochten. Bereits seit dem frühen 15. Jahrhundert ließen sich die Deutschmeister, deren erster Vertreter Eberhard von Saunsheim war, auf der Burg nieder.

Während des Bauernkriegs musste die Burg 1525 kampflos aufgegeben werden. Nachdem Horneck restlos geplündert worden war, brannten die aufständigen Bauern die Anlage nieder, wobei auch das umfangreiche Archiv der Burg vernichtet wurde. Deutschmeister Dietrich von Cleen flüchtete nach Heidelberg und verlegte seinen Sitz nach Mergentheim.

1528-1533 ließ der Ordensritter Hans Kothe die Anlage wieder aufbauen, wobei innerhalb der noch erhaltenen Wehrmauern und -türme ein wuchtiger mehrgeschossiger Renaissancebau entstand, der als unregelmäßiges Siebeneck um den Bergfried herumführt und mit zahlreichen Türmen und Erkern verziert war. Doch die Glanzzeit von Horneck gehörte der Vergangenheit an. Obwohl das Schloss entsprechend den Erforder­nissen einer Residenz des Deutsch­meisters erneuert wor­den war, zog dieser Schloss Mergentheim als neuen Residenzsitz vor.

Die Glaubenskriege des 16. Jahrhunderts setzten Schloss Horneck ebenso zu, wie der Dreißigjährige Krieg. Nacheinander wurde es von den Schweden, Spaniern, Bayern und Franzosen besetzt.

Zwischen 1724 und 1732 erfolgte unter Baumeister Franz Keller der Umbau in einen wuchtigen, schmucklosen Barockbau mit prunkvollem Hauptportal. Die Türme und Erker der Renaissancezeit ließ er abbrechen, verzichtete allerdings aus Kostengründen auf den ebenfalls geplanten Abriss des Bergfrieds, der aus der Gründungszeit der Burg stammt.

1805 kamen die Stadt Gundelsheim und Schloss Horneck an das neu gegründete Königreich Württemberg und wurde als Kaserne genutzt.

Nachdem das Schloss 1824 in private Hände gelangte, diente es unter anderem als Spital, Sanatorium, Naturheilanstalt, Lungenheilstätte und Bierbrauerei.

1960 erwarben in Deutschland lebende Siebenbürger Sachsen die Schlossanlage und nutzen sie bis heute als Heimathaus Siebenbürgen.

2020 wurde das Schloss  kernsaniert und zu einem Kultur- und Begegnungszentrum mit Hotel, Bibliothek und Museum umgebaut.

Schloss Horneck im Landkreis Heilbronn

Foto: © Holger Uwe Schmitt – Lizenz: CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Im Wesentlichen zeigt sich die Anlage seit 1732 in ihrer heutigen Gestalt

Schloss Horneck im Landkreis Heilbronn

Foto: © Marius J. Tataru, Siebenbürgisches Museum Gundelsheim

Aspekteraum “Kirche und kirchlich begleitetes Leben”

Schloss Horneck im Landkreis Heilbronn

Foto: © Marius J. Tataru, Siebenbürgisches Museum Gundelsheim

Aspekteraum “Leben in der Gemeinschaft: Nachbarschaften, Bruderschaften, Schwesterschaften”

Heutige Nutzung

Siebenbürgisches Museum
Mehr als 22.000 Exponaten beherbergt das Siebenbürgische Museum die bedeutendste Sammlung zur Kunst- und Kulturgeschichte Siebenbürgens außerhalb Rumäniens; Sonderausstellungen
Öffnungszeiten:
Dienstag-Sonntag 11-17 Uhr (Letzter Einlass: 16:30 Uhr)
Führungen für Vorschulgruppen und Schulklassen nach Vereinbarung: Dienstag-Donnerstag ab 9:30 Uhr
Sonder- und Abendöffnungen, individuelle Themenführungen für Gruppen nach Vereinbarung
Buchungen: fon +49-6269-4223-0
www.siebenbuergisches-museum.de

Kultur- und Begegnungszentrum
eine Vielfalt kultureller Veranstaltungen im barocken Festsaal, in den historischen Seminarräumen oder im Burggraben des Schlosses

Heiraten, Feiern und Tagen
Die großzügige Anlage von Schloss Horneck bietet für jede Gelegenheit den passenden Rahmen für festliche Hochzeiten, große Familienfeiern, Firmenfeste oder Klassentreffen, als nicht alltägliches Ambiente für Vorträge, Tagungen und Seminare, als Bühne für Lesungen, Konzerte, Kabarett oder Theater oder als spannende Location für Film, Fotoshooting, Modefotos

Hotel
Moderne Ausstattung in historischer Umgebung, 32 individuell eingerichtete Hotelzimmer

Bibliothek
mit rund 92.000 Medieneinheiten, darunter  viele Transylvanica – die größte einschlägige Sammlung westlich von Budapest – und das Archiv mit rund 1500 Regalmetern Archivalien, vielen Sondersammlungen
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 9-12 und 13-16 Uhr und nach Vereinbarung
fon +49-6269-4215-10
www.siebenbuergen-institut.de

Barrierefreiheit
Informationen liegen derzeit nicht vor

Hunde
Informationen liegen derzeit nicht vor

Schloss Horneck im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg

Foto: © ErwinMeier – Lizenz: CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Hornecker Altar von 1582. Das altarartige Gedenkbild erinnert an die Gründung der Deutschordenskommende Horneck im Jahr 1250. Im Mittelpunkt des Triptychons steht die Madonna, der zu Ehren die Stiftung erfolgte. Rechts neben der stilisierten Burg Horneck ist der Stifter der Kommende, Konrad von Horneck, mit seinem Sohn zu sehen. Ihm gegenüber kniet der Auftraggeber des Bildes, Deutschmeister Ulrich von Lentersheim mit einem Begleiter (alle tragen Ordensmäntel). Das Original befindet sich auf der Veste Heldburg.

Schloss Horneck im Landkreis Heilbronn

Foto: © Bildtechnik BraendleLizenz: CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Blick vom Michaelsberg auf das Schloss Horneck und das Neckartal

Kontakt

Schloss Horneck
Siebenbürgisches Kulturzentrum „Schloss Horneck“ e.V.
Schloß Horneck
74831 Gundelsheim
fon +49-6269-4275619
www.schloss-horneck.de

Stadt Gundelsheim • Landkreis Heilbronn
Eigentümer: Johannes-Honterus-Verein e.V.